Ein Appell an die Spieler von Gottéron

Heute Abend heisst es für Gottéron: Verlieren verboten oder die Ferien stehen an. Fabian Waeber richtet sich im Flammewärfer direkt an die Spieler.

Betretene Gesichter bei Gottéron. Bitte aber nicht heute! © Frapp / Keystone

So Männer, fertig lustig jetzt! Es kann nicht sein, dass ihr heute Abend verliert und im Playoff-Halbfinale gegen den Lausanne HC mit 1:4 ausscheidet. 

Ich appelliere an den Stolz von jedem Einzelnen von euch. An den Kampfgeist, welcher jetzt so richtig zum Vorschein kommen muss. So wie es Maximilian "Mäx" Streule nach der letzten Niederlage am Montag gesagt hat: Fertig an den Stellschrauben gedreht, jetzt geht es nur noch über den Kampf. 

Was jetzt sein muss: Schiesst endlich wieder auf das gegnerische Tor! Marcus, was ist mit dir los? In der Regular Season warst du der beste Torschütze der Liga, 31 Tore hast du erzielt. Und nun, in den Playoffs? Nur drei Tore gelangen dir bis anhin in den elf Spielen. Das Letzte im zweiten Spiel des Halbfinals gegen Lausanne, dann ging nichts mehr bei dir. Vor allem am Montagabend in Lausanne. Immer hast du noch das Pässchen gesucht, statt einfach einen von deinen genialen Handgelenkschüssen in das Lattenkreuz zu hämmern. Es wirkt, als hättest du sein Selbstvertrauen in der ewig langen Verlängerung in Lausanne letzten Mittwoch liegen gelassen. Allez Marcus, finde wieder zu alter Stärke!

Und die dritte Linie? Wo seid ihr? Julien, dich als Captain hat man wenigstens im letzten Spiel endlich wieder ein wenig gesehen, das hat mir gefallen. Nicht wie bis anhin in den Playoffs, in welchen du bis jetzt inexistent warst. Und die anderen zwei, Sandro und Nathan? Kämpfen, Jungs, kämpfen! "Seckle!" So wie Andrei, der sogar in der dritten Verlängerung in Lausanne noch Energie  wie ein Duracell-Häschen hatte. Der Junge ist zehn Jahre älter als ihr, eigentlich müsstet ihr dem alten Herrn um die Ohren fahren, nicht umgekehrt. Also auch für euch: ALLEZ!

Und Christian hinter der Bande? Am Montag habe ich gesehen, dass du ein paar Worte an deine Spieler gerichtet hast. Sogar ein wenig wütend warst du. Das ist ja wohl das mindeste, oder? Du musst die Jungs auf dem Eis anfeuern! Musst mit ihnen sprechen, ihnen sagen, was und wie sie etwas besser machen können. Nicht nur still dastehen und deine beiden Assistenten Pavel und Pat die Arbeit machen lassen. Genug beobachtet jetzt! Sonst wird die Luft doch sehr dünn für dich. Nach fünf Jahren als Trainer nur mit zwei Playoff-Serie-Siegen dazustehen, entspricht nicht dem Leistungsanspruch, den Gottéron mittlerweile auch an sich selber stellt. 

So Jungs! Fertig Däumchen gedreht! Feuer unter den Hintern, zeigt mir den viel zitierten Heiligen Zorn, den Gottéron lange ausgezeichnet hatte. Zeigt mir, aus welchem Holz ihr geschnitzt seid! Looooos! ALLEZ GOTTÉRON!!!

RadioFr. - Fabian Waeber
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