Die Kämpferinnen für das Wahlrecht – Teil 3

RadioFr. stellt fünf Freiburgerinnen vor, die sich für das Frauenstimmrecht eingesetzt haben. Im dritten Teil: Anne Reichlen.

In vielen Kantonen war es noch länger üblich, dass Frauen bei den Landsgemeinden nur zuschauen durften. Auch Anne Reichlein kämpfte an vorderster Front, damit sich dies schweizweit änderte. (Archivbild) © Keystone

Kaum zu glauben, aber die Schweiz war 1971 eines der letzten europäischen Länder, die das Stimm- und Wahlrecht für Frauen eingeführt haben. Anne Reichlen setzte sich lange vor dieser Abstimmung für die Gleichberechtigung ein. Sie wurde 1888 als Anne Gellens im belgischen Antwerpen geboren. 

Im ersten Weltkrieg begleitete sie als Krankenschwester Flüchtlinge in die Schweiz und lernte in Bulle ihren Mann – Paul Reichlen – kennen.

1928 gründete Reichlen die erste Gruppierung in Freiburg, die sich später dem Schweizerischen Verband für das Frauenstimmrecht anschloss. Sie betreibte hartnäckige Lobbyarbeit und hatte dabei gute Kontakte zu der Frauenstimmrechtsbewegung. Die gebürtige Belgierin gab nicht auf, auch als an die ersten Versammlungen nur zwei Frauen erschienen waren.

Reichlen kämpfte 1959 – bei der ersten Abstimmung über das Frauenwahlrecht – an vordester Front für einen Schritt zur Gleichberechtigung. Damals aber noch ohne Erfolg. Die entscheidende Abstimmung am 7. Februar 1971 erlebte sie nicht mehr, sie verstarb vier Jahre vor der Einführung des Frauenstimmrechts.

Weitere Informationen findet ihr auf: Hommage 2021.

RadioFr. - Fabian Aebischer / Anna Binz / Anne Moser
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