"Die Kröte posierte vor meiner Kamera wie Schwarzenegger"
Der Freiburger Naturfotograf Michel Roggo fotografierte während dreier Jahre in der Aare. Entstanden ist ein 300-seitiger Bildband.
Schuld waren ein Kaiman des Rio Negro und Corona, dass der Freiburger Naturfotograf Michel Roggo sich der Aare und ihren Nebengewässern widmete. Der Kaiman verschluckte Roggos Kamera, was dazu führte, dass er nach Freiburg zurückgereist ist. Gleichzeitig verhinderte die COVID-19-Pandemie seine Rückkehr nach Brasilien.
Die Anfrage der Berner Behörden, das 25-jährige Jubiläum ihres Renaturierungsprogrammes zu bebildern, fiel deshalb goldrichtig. Im Fokus standen die Aare und ihre Nebengewässer, respektive deren renaturierten Stellen. So kam es, dass Michel Roggo an einem Frühlingsmorgen bei Ferenbalm seine Kamera in der Nähe der Bibera versenkte und sich ein Drama vor der Kameralinse abspielte: der Kampf der Erdkröten!
Die Männchen buhlen um die Gunst der Weibchen und liefern sich eine wilde Schlacht. Der Sieger posiert - wie Schwarzeneggger, erzählt Michel Roggo begeistert - vor der Kamera und vergreift sich dann an sie. Na ja, auch Erdkröten-Männer scheinen Mühe zu haben, ihr Testosteron in den Griff zu kriegen.
Während der drei Jahre, in denen Michel Roggo unterwegs war, entdeckte er eine erstaunlich vielfältige und atemberaubend schöne Unterwasserwelt. Oder hätte jemand gedacht, dass der kleine Bach Jäunli bei Abländschen im Winter ein mikroskopisch kleines Korallenriff aus goldgelben Algen beheimatet?