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Die schwächsten Ausländer der Liga

Sportchef Christian Dubé hat auf dem Markt für die ausländischen Spieler nicht brilliert. Der heutige "Flammewärfer" dazu.

Janne Kuokkanen und Viktor Rask wussten in der laufenden Saison noch nicht restlos zu überzeugen. © RadioFr. / KEYSTONE

Im Sommer wurde die Schweizer Liga von neuen Ausländern überflutet. Zum einen, weil jedes Team der National League neu sechs Ausländer pro Spiel auf das Matchblatt nehmen kann. Und zum anderen, weil die mehrheitlich russische KHL nicht mehr der beste Spielort für nicht-russische Spieler ist. 

Viele Finnen und Schweden haben die Schweizer Liga als "Zufluchtsort" gefunden. Weltmeister, Olympiasieger, Stanley Cup Sieger, Spieler von unglaublicher Qualität und Erfahrung. 

In Freiburg waren es aber nicht die grossen, klingenden Namen, welche Sportchef Christian Dubé vorgestellt hat. Janne Kuokkanen, Marcus Sörensen, Jacob de la Rose und Juuso Vainio. Auf dem Papier sicher keine schlechten Spieler, aber auch keine Topshots, wie sie Genf-Servette oder die ZSC Lions verpflichtet haben.

Eine eher schwache Bilanz bis jetzt

Seit Beginn der Saison hat Freiburg-Gottéron in der National League 17 Spiele bestritten. Die Bilanz der Ausländer: ziemlich schwach. Schauen wir uns die Spieler alle einmal an.

Der statistisch beste Ausländer der Drachen ist Janne Kuokkanen. In der Liga landet er bei den Nicht-Schweizern auf dem 35. Platz. 13 Punkte sammelte der Finne in 16 Spielen. Ein guter Wert, das kann man so abhaken. 

Über Ryan Gunderson gibt es nicht viel zu meckern. Im Gegenteil: Zwölf Punkte aus 17 Spielen, dazu eine Plus-1-Bilanz - das ist sehr stark. Vor allem als Verteidiger, der notabene 9. produktivste Verteidiger der Liga. Defensiv kaum Fehler, ein super souveräner Spieler.

Noch nicht alle Spieler mit dem gewünschten Impact

Schauen wir auf David Desharnais. Der geniale, wendige, zweikampfstarke Center. Er ist weniger zu sehen, als noch letzte Saison. Er hat trotzdem zehn Scorerpunkte aus 17 Spielen auf dem Konto, dazu eine Plus-6-Bilanz, die beste Bilanz des Teams. Und trotzdem tritt er nicht gleich-überzeugend auf, wie auch schon. Klar, er ist 36-jährig und in der letzten Saison seiner Karriere. Da darf man ein Auge zudrücken, wenn die Spritzigkeit ein wenig abhandengekommen ist.

Die beiden Schweden Marcus Sörensen und Viktor Rask zu beurteilen ist schwierig. Sörensen hat sich vor dem Start der Meisterschaft verletzt. Nun hat er erst drei Spiele in der National League bestritten, Punkte hat er noch keine gesammelt. Seine linke Hand ist aber noch nicht perfekt verheilt, er braucht noch ein wenig Zeit. 

Neu-Zuzug Viktor Rask hat mittlerweile sechs Spiele für Gottéron bestritten, dabei einmal getroffen und zweimal vorbereitet. Seine Angewöhnungszeit in der Schweiz sollte bald abgeschlossen sein, jetzt muss er aufdrehen. Auf dem Papier hat er genügend Fähigkeiten dazu.

Es muss mehr kommen

Als zweiter ausländischer Verteidiger hat Christian Dubé noch den Finnen Juuso Vainio verpflichtet. Ein Defensiv-Verteidiger aus dem Bilderbuch. 15 Spiele, keine Scorerpunkte. Aber auch eine Plus-Minus-0-Bilanz. Hinten steht Vainio extrem solide. Wenn er auf dem Eis steht, passiert vor dem Gottéron-Tor selten etwas. Für einen Ausländer aber zeigt er sehr wenig. Zumindest, wenn man die Ausländer bis zur jetzigen Saison anschaut. Mit den zwei Söldnern mehr pro Team hat sich das verschoben. Wenn Dubé aber gewusst hätte, wie sich der Markt - wegen der KHL - verändert, hätte er wohl Juuso Vainio nicht verpflichtet.

Zuletzt noch ein Blick auf Jacob de la Rose. Er bleibt weit unter den Erwartungen. 15 Spiele, nur drei Scorerpunkte und eine miserable Minus-9-Bilanz. Das ist sehr schwach. Und trotz seiner Gardemasse (1,89 Meter und 95 Kilo) bringt er kaum Härte ins Spiel. 

Das Fazit: Gottéron hat die schwächsten Ausländer der Liga. Mit knapp 28 Prozent an Ausländertoren (13 von 47 Toren total bei Gottéron) hat Freiburg klar den schlechtesten Wert der Liga vorzuweisen. Von den total 88 Söldnern in der National League belegen drei Freiburger die letzten fünf Plätze nach Punkten pro Spiel. Steigerungspotenzial ist bei den Ausländern von Gottéron definitiv vorhanden. Nur müssen sie dies bald zeigen. Sonst wird es eine sehr komplizierte Saison für unsere Drachen. 

Der letzte Flammewärfer

RadioFr. - Fabian Waeber / rb
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