Die Situation ist 50:50

Marc Abplanalp bestreitet derzeit mit den Düdingen Bulls die Playoffs. Im 1:1 erklärt der ehemalige Profi, warum er aber nicht mehr Zeit habe, für das Privatleben.

Marc Abplanalp hier bei seiner Verabschiedung in der BCF Arena. © KEYSTONE

„Wenn ich an einen Gottéron-Match gehen würde, dann würde ich auf jeden Fall rasch in der Garderobe vorbeischauen.“ Marc Abplanalp weist damit auf sein vielbeschäftigtes Privatleben hin, dass ihm derzeit keinen Besuch in der BCF Arena erlaubt. Die Familie, sein Engagement für die Bulls und sein Job als Berufsschullehrer, all das brauche Zeit. Sofern man zusammen als Profi im gleichen Team spiele und somit auch etwa den gleichen Rhythmus habe, sei dies kein Problem. Danach verliere man sich aber zwangsläufig etwas aus den Augen, sagt Abplanalp. Trotzdem pflege er den Kontakt mit seinen alten Teamkollegen noch. Vor allem mit der Deutschschweizer-Fraktion. Mit Samuel Walser, Mauro Jörg, Sandro Schmid und Konditionstrainer Simon Holdener sei er auch schon Nachtessen gegangen. 

Wechsel fiel nicht schwer

Der Wechsel ins Nach-Profi-Leben fiel Marc Abplanalp nicht schwer. Einerseits könne er durch sein Engagement bei den Düdingen Bulls immernoch seiner Leidenschaft, dem Eishockey, nachgehen und andererseits habe er als Profi ja auch schon Teilzeit Unterrichtet. So sei er nach dem Karriereende nicht ins „Schwimmen“ gekommen. Die Freude am Eishockey werde indes nie erlöschen. Marc Abplanalp kann sich selbst nicht erklären, von wo das Feuer für diesen Sport kommt. Aber es ist da und dies schon seit langer Zeit. Das Eishockey halte ihn jung. Und bei den Bulls hätten sie einen super Zusammenhalt, aktuell ja sowieso während den Playoffs. Die Düdingen Bulls ärgern derzeit den Quali-Sieger aus Thun, in der Serie steht es 2:2 unentschieden. Gewinnen die Bulls heute, so ziehen sie in den Halbfinal ein.

Scheibenwischer vor dem Tor

“Als Verteidiger kann man zum Glück lange Eishockey spielen. Da muss man ein bisschen vor dem Tor bleiben und herumwischen“, sagt Marc Abplanalp mit einem Lachen. „In die Ecken kann ich dann andere schicken“. Die Frage ob er noch ein Paar Jahre spielen wird oder es langsam aber sicher Richtung Abschiedstournee geht, lässt Marc Abplanalp offen. Klar, die Freude für das Eishockey wäre nach wie vor noch da. Auch körperlich fühle er sich noch fit. „Aber, seit Oktober bin ich Vater. Da verschieben sich die Prioritäten, das ist klar“. Er werde die Situation nach der Saison zusammen mit seiner Frau anschauen und dann entscheiden. Abplanalp muss aber zugeben, dass der Zeitaufwand im Moment fast noch grösser ist, als zu seiner Zeit mit Gottéron. Als Profi habe man am Morgen trainiert und während der Woche vielleicht ein bis zwei Spiele gehabt. Bei den Bulls als Amateurverein beschränken sich die Trainings auf den Abend. Mehr Zeit zu Hause gibt es also nicht. Rücktritt oder weitermachen, Marc Abplanalp bezeichnet die Situation im Moment 50:50. 

RadioFr. - Redaktion
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