Die Ferien für Gottéron sind nahe

Trotz der Niederlage in Zug haben die Freiburger noch Hoffnung, denn die Leistung war gut. Nützt nichts, sagt Fabian Waeber im Flammewärfer.

Hängende Köpfe bei den Gottéron-Spielern nach der Niederlage in Zug. © RadioFr / Keystone

Wenn man nur das Resultat des gestrigen Spiels in Zug anschaut, dann ist das kein Spiel, welches den Freiburgern Mut macht. Vor allem, weil der EV Zug dank des Sieges in der Tabelle an Gottéron vorbeigezogen ist. Die Drachen sind unter den Playoff-Strich gerutscht, stehen neu auf Platz 7. Stand jetzt müssen sie in die Pre-Playoffs. 

Freiburg-Gottéron hat die gute Ausgangslage mächtig in den Sand gesetzt. Die letzten vier Spiele haben sie allesamt verloren, haben dabei einen Vorsprung von acht Punkten auf den direkten Konkurrenten aus der Zentralschweiz verschwinden lassen. 

"Wenn es scheisse läuft, kommt auch noch Pech dazu"

Gestern in Zug lagen die Freiburger nach dem ersten Drittel mit 0:1 im Hintertreffen. Im Mitteldrittel konnte das Heimteam dann einen Doppelschlag innert 40 Sekunden feiern. Nach dem 2:0 kassierte Gottéron kurz darauf ein Slapstick-Tor. Nach einem Schuss wurde der Puck unglücklich abgelenkt und fiel über Reto Berra hinüber in das Tor. 

Gottéron-Verteidiger Simon Seiler fasste diese Szene nach dem Spiel schön zusammen: "Wenn es scheisse läuft, kommt auch noch Pech dazu." Frei nach den legendären Worten des ehemaligen deutschen Fussballers Andreas Brehme: "Hasste Scheisse am Fuss, hasste Scheisse am Fuss!"

Die Art und Weise der Niederlage macht Mut

Auch wenn die Niederlage in Zug schmerzt und sich die Ausgangslage für die Freiburger als unangenehm gestaltet: Die Art und Weise, wie die Drachen am Dienstagabend in Zug aufgetreten sind, lässt hoffen. 

Feuer, Emotionen, Druck auf das gegnerische Tor und viel Intensität. Ein Playoff-würdiger Auftritt war es von den Freiburgern. Wären sie in den letzten Spielen so aufgetreten, sie hätten nicht alle vier Spiele zuvor verloren und wären nicht in der Situation, in der sie sich befinden und um die direkte Playoff-Qualifikation bangen müssen. 

Dies sah auch Trainer Christian Dubé so und schaute deshalb bereits positiv in die nähere Zukunft: "Wenn wir so spielen, dann können wir noch weit kommen", sagte Dubé nach dem Spiel. 

Schicksal nicht mehr in den eigenen Händen

Die Ausgangslage ist eindeutig: Freiburg-Gottéron bestreitet die letzten beiden Spiele der Qualifikation gegen die schwächsten Teams der Liga. Morgen Donnerstag auswärts beim Schlusslicht Ajoie und am Samstag, zum Abschluss der Qualifikation zu Hause gegen die zweitletzten Langnau Tigers. 

Sechs Punkte sind Pflicht aus diesen beiden Spielen, keine Diskussion. Zwei Punkte müssen die Freiburger auf den EV Zug gutmachen, wenn sie auf dem 6. Platz der Qualifikation landen wollen. Sprich, es braucht eine Niederlage der Zentralschweizer in den letzten beiden Spielen. Entweder morgen Donnerstag gegen den Leader Genf-Servette oder am Samstag auswärts beim Lausanne HC. 

Trotz knappem Rückstand wird es nicht reichen

Wenn die Freiburger in den kommenden Spielen so auftreten, wie sie es am Dienstag in Zug gemacht haben, dann können sie noch direkt in die Playoffs kommen - falls der EV Zug stolpert. Aber Gottéron hat in dieser Saison zu oft zwei verschiedene Gesichter gezeigt. 

Es wird wohl nicht im gleichen Stile weitergehen, die Freiburger schaffen es nicht, auf dem hohen Niveau des Spiels gegen Zuger weiterzuspielen. Die direkte Qualifikation für die Playoff-Viertelfinals werden verpasst, der Gang in die Pre-Playoffs steht an. Best-of-three, eine kurze Angelegenheit. Alles ist möglich, es ist eine 50:50-Ausgangslage. 

Gottéron hat die Qualität sich dort durchzusetzen, sich in einen Rausch zu spielen und anschliessend auch in den Playoffs für Furore zu sorgen. Wenn die Drachen das Feuer entfachen können und den Heiligen Zorn beschwören können. Der Fan in mir will genau das, hofft auf dieses Szenario. 

Der Journalist in mir bleibt aber pessimistisch. Das ist vielleicht auch getrübt durch die vielen schwachen Leistungen der Saison, den oben genannten zwei Gesichtern der Freiburger. Er sieht, wie die Gottéron-Spieler nach den Pre-Playoffs in die Ferien fliegen. 

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RadioFr. - Fabian Waeber
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