"Ausbildung und Spitzensport zu vereinen ist nicht einfach"

Eiskunstläuferin Elina Plüss erlebte in diesem Jahr ein besonderes Highlight.

Elina Plüss will als Eiskunstläuferin richtig durchstarten. © RadioFr.

"Man versucht eigentlich eine Geschichte zu erzählen", berichtet Elina Plüss, darauf angesprochen, was sie am Eiskunstlaufsport besonders fasziniert. Eiskunstlauf bedeutet also weitaus mehr, als nur Pirouetten, Sprünge und Drehungen, im wahrsten Sinne des Wortes zeigen die Athletinnen und Athleten Kunst auf Eis. Ihre Kür verbessert und ergänzt die 16-Jährige stetig. "Ich übernehme eigentlich das Grundgerüst des Programms aus dem Vorjahr und passe dann einige Sachen an." 

Highlight im letzten Januar

Im Januar 2023 schnupperte Elina Plüss an den europäischen olympischen Jugendspielen zum ersten Mal Olympia-Luft. In Friaul-Julisch Venetien belegte sie im Eiskunstlauf Wettbewerb den 13. Platz. "Dieses Ereignis werde ich sicher nie vergessen. Ich durfte als erstes Mädchen die Schweiz im Eiskunstlauf repräsentieren und erfuhr den ganzen olympischen Spirit. Das war schon sehr speziell." Auch die Eröffnungsfeier sei sehr eindrücklich gewesen. Mit dem Resultat ist Elina Plüss allerdings nur mässig zufrieden. Eigentlich war ein Top-Ten Ergebnis das Ziel. "Nach dem Kurzprogramm lag ich auf dem achten Zwischenrang, leider verlief dann die Kür nicht planmässig". In drei Jahren finden wieder olympische Spiele in Italien statt. Dann aber jene der Elite, in Mailand und Cortina D'Ampezzo. Mit dabei auch Elina Plüss? "Es ist ein Traum und auch ein Fernziel, das Alter (dann 19 Jahre) wäre perfekt. Aber es liegt natürlich noch sehr weit weg". 

Spitzensportförderung des Kantons könnte besser sein

Unterstützung auf dem Weg in den Spitzensport erhält Elina Plüss beispielsweise von der Schweizer Sporthilfe oder Fribourg Sports. In erster Linie helfen aber ihre Eltern Yvonne Plüss und ihr Vater Beni, ehemaliger Profi-Eishockey Spieler und Gottéron-Captain. Seit letztem Sommer besucht Plüss das Collège-Gambach und kombiniert Ausbildung mit Spitzensport. "Wegen der Belastung machen wir uns schon manchmal ein paar Gedanken", sagt Yvonne Plüss. "Es war eine grosse Umstellung, als Elina ans Collège wechselte und bis Weihnachten empfand ich das Programm als recht happig. Aber jetzt, mit dem Wettkampfende, geht es besser." Elina Plüss verlässt morgens um 7Uhr das Haus, um ins Collège zu gehen. Nach Hause kommt sie oft erst nach 20Uhr, dann stehen noch Lernen und Stoff nachholen auf dem Programm. Der Kanton Freiburg kennt für besonders talentierte junge Athletinnen die Sport-Kunst-Ausbildung SKA, das gemäss dem Staat, jungen Athleten erlauben soll, ihre schulische Ausbildung besser mit der Ausübung eines Spitzensports oder der Kunst zu verbinden. Auch Elina Plüss ist Teil der SKA, bezeichnet aber die Vereinbarkeit von Spitzensport und Ausbildung im Kanton Freiburg als "nicht optimal". "Klar wir haben kein Sportgymnasium im Kanton Freiburg. Wir haben zwar die SKA, das heisst ich kann an gewissen Lektionen fehlen, muss aber alles nachholen. Man kann nicht von vielem dispensiert werden." Als Beispiel nennt Elina Plüss bildnerisches Gestalten. "Ich brauche BG wahrscheinlich nie mehr in meinem Leben. Wenn ich dieses Fach am Nachholen bin, denke ich schon, jetzt könnte ich mich eigentlich auf eine Prüfung vorbereiten oder etwas Sinnvolleres nachholen. 

RadioFr. - Ivan Zgraggen
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