Die Dorffeuerwehr ist bald Geschichte

Die lokale Feuerwehr dürfte aus vielen Dörfern der Region verschwinden. Wie gehen Feuerwehrleute und Politiker im Sensebezirk damit um?

Der Kanton will mehrere Feuerwehren zu Grossverbänden zusammenlegen. Wenn sie nicht mehr im eigenen Dorf Dienst leisten können, werden einige Freiwillige wohl verloren gehen. © KEYSTONE/LUKAS LEHMANN

Der Freiburger Staatsrat hat schon im Oktober kommuniziert, dass es im Kanton weniger Feuerwehreinheiten geben soll. Der kantonale Feuerwehrinspektor, Martin Helfer, sieht eine Strukturänderung als notwendig an. "Das herkömmliche Modell, bei dem jede Gemeinde eine eigene Feuerwehr hat, ist nicht mehr effizient. Wir können bereits jetzt nicht mehr alle Feuerwehren so ausrüsten und ausbilden, wie wir es möchten", fasst er die Situation zusammen.

Einige werden die Uniform an den Nagel hängen

Aufgrund dieser Probleme sollen nun grössere Feuerwehrverbände gegründet werden. Dies betrifft auch den Sensebezirk. Reto Zahnd, Feuerwehrkommandant der Gemeinde Düdingen, geht davon aus, dass diese Umstrukturierung nicht ohne Folgen sein wird. Wenn die Leute nicht mehr im eigenen Dorf Dienst leisten können, werden sicher einige ihre Ausrüstung abgeben. "Alle, die interessiert sind, können aber weiterhin ihren Dienst leisten, sei es im eigenen oder im Nachbardorf. Wir wollen, dass die Feuerwehr nach wie vor ein Milizverband bleibt."

Wenn die Feuerwehr jedoch aus dem Dorf verschwindet, ergibt sich dann nicht das Problem, dass ein Brand nicht mehr rechtzeitig gelöscht werden kann? Markus Mauron, Syndic der Gemeinde Tafers, sieht hier kein Problem. "Mit der zukünftigen Struktur sind wir definitiv professioneller unterwegs. Ich glaube nicht, dass man Angst haben muss, dass ein Haus abbrennt nur weil es im Dorf keine eigene Feuerwehr mehr gibt." Wir wollen hoffen, dass diese Aussage sich bewahrheitet.

RadioFr. - Martin Zbinden / Cyrill Schelker
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