Freiburger Bauernverband blitzt mit Milchpreis-Erhöhung ab
Der Freiburger Bauernverband fordert eine Erhöhung des Milchpreises von Gruyère. Diese willigen ein. Das reiche aber nicht.
4,9 Rappen mehr pro Kilogramm Milch - und das ab dem 1. September. Dieses Zugeständnis machte die Branchenorganisation von Gruyère. Zu wenig und zu spät, findet der Freiburger Bauernverband. "Sechs bis acht Rappen kostet die Milchproduktion heute mehr", sagt Präsident Fritz Glauser. Man hätte sich die Erhöhung per 1. Juni oder allenfalls per 1. Juli gewünscht. Besonders weil die Preise für Treibstoff, Maschinen und Futtermittel gestiegen sind, brauche es mehr Geld für die Milch.
Export-Verträge müssen angepasst werden
Die Konkurrenz bei Vacherin hat die Preise für die Milch ebenso erhöht. Allerdings geschah dies bereits Anfang Juni. Wieso also kann Gruyère das nicht auch tun, fragt sich Fritz Glauser. Auf Anfrage von RadioFr. äussert sich Philipp Bardet wie folgt: "Beim Vacherin werden kleinere Mengen exportiert. Daher kann auch leichter verhandelt werden."
Für eine Erhöhung des Milchpreises braucht es auch Anpassungen bei den Exportverträgen. Da Gruyère hauptsächlich exportiert und die Verträge häufig über mehrere Jahre hinweg laufen, bräuchten Preisanpassungen ihre Zeit, so Bardet weiter.
"Der Weltmarkt leidet im Moment, die Exportmengen sind nicht gut", sagt Philipp Bardet. Und wie sieht es bei den Detailhändlern aus? Bei der Elsa, welche die Milchverarbeiterin der Migros ist, seien die Preise bereits Mitte April um fünf Rappen pro Kilo angestiegen. Dies sei in diesem Jahr bereits die zweite Erhöhung gewesen. Weitere seien nicht geplant.
Am Ende zahlt der Konsument
Ähnlich sieht es beim Milchverarbeiter Cremo aus. Dort wurden im letzten Jahr deutlich weniger Kilo Milch angeliefert. Dennoch bezahlte Cremo für die Milch mehr, wie Generalsekretär Thomas Zwald auf Anfrage sagte. Am Ende würde der Aufpreis für die Milch auch immer den Konsumentinnen und Konsumenten in Rechnung gestellt. Laut Zwald sind auf Seiten Cremo keine weiteren Preiserhöhungen geplant. Die Verhandlungen um den Milchpreis gehen also weiter.