Freiburger Wildhüter am Anschlag
Die Belastung von Freiburger Wildhütern und Fischereiaufsehern ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Der Kanton ist gefordert.

Die Wildhut und Fischereiaufsicht umfasst im Kanton Freiburg ein riesiges Aufgabengebiet. Die Menge an zu bewältigenden Aufgaben ist in den letzten Jahren zudem stetig gewachsen. Mit den aktuell 16 Vollzeitstellen ist dieses umfangreiche Pflichtenheft kaum mehr zu bewältigen.
Was machen Wildhüter und Fischereiaufseher?
Sie sind verantwortlich für die Erhaltung der Lebensräume von heimischen Tieren und Pflanzen an Land und im Wasser. Sie überwachen die Tierarten, helfen kranken Wildtieren und räumen tote Tiere von den Strassen. Auch Aufgaben der ordentlichen Polizei werden von Wildhütern übernommen. So überprüfen sie zum Beispiel, ob Fahrverbote auf Waldwegen eingehalten werden.
Im Kanton Freiburg sind 16 Wildhüter und Fischereiaufseher Vollzeit angestellt. Jeder von ihnen ist für rund 100'000 Quadratmeter Land und circa 200 Kilometer Fliessgewässer zuständig. Die langen Präsenzzeiten gehen von morgens um 07:00 Uhr bis abends um 21:00 Uhr. Dazu kommen regelmässig Piquet-Dienste am Wochenende. Das bringt die Wildhüter an ihre Grenzen.
Steigende Belastung
Jeder Wildhüter und Fischereiaufseher läuft am Anschlag. Das bestätigt Andreas Binz vom kantonalen Amt für Wald und Natur. Das zeige sich auch an den vielen Überstunden, die von den Wildhütern geleistet werden.
Wenig neue Aufgaben sind in den letzten Jahren dazugekommen, aber die bestehenden haben sich intensiviert. Tierseuchen wie die Vogelgrippe müssen bekämpft und invasive Pflanzenart in Schach gehalten werden. Schäden in der Landschaft müssen behoben werden, die von der steigenden Population an Wildschweinen, Biber oder Krähen verursacht werden.
Die grössten Probleme entstehen allerdings im Zusammenhang mit dem Mensch. Ein abnehmendes Verständnis für das Ruhebedürfnis der Natur und der Wildtiere auf der einen und ein grösseres Umweltbewusstsein auf der anderen Seite, führen zu einer steigenden Anzahl an Einsätzen der Wildhüter.
Was unternimmt der Kanton?
Die Freiburger Grossräte Bruno Clément und Fritz Glauser haben einen parlamentarischen Vorstoss gestartet und wollten vom Staatsrat wissen, wie dieser mit der steigenden Belastung der Wildhüter und Fischereiaufseher umgehen will.
In seiner Antwort schreibt der Staatsrat, dass man momentan die Verordnung über die Aufsicht über die Tier- und Pflanzenwelt und über die Jagd und die Fischerei überarbeite. Man wolle zum Beispiel die Präsenzzeiten der Wildhüter verkürzen und die Kompetenzen der Hilfsaufseher ausweiten.
Andreas Binz ergänzt, dass der Beruf besser mit dem Familien- und Sozialleben vereinbar gemacht werden soll. Teilzeitarbeit soll möglich und die Bewerbungen von Frauen in dem Arbeitsfeld gefördert werden. Binz hofft, dass bereits bis Ende Jahr konkrete Lösungen gefunden werden, um die Situation der Wildhüter und Fischereiaufseher zu verbessern.