Freiburgerinnen essen eine Million Cuchaules pro Jahr

Trotz guten Zahlen im Kanton Freiburg möchte die Vereinigung Cuchaule AOP noch mehr exportieren. Eigens gelegte Stolpersteine liegen im Weg.

Die Cuchaule AOP wird von fünfzig Produzierenden im Kanton Freiburg hergestellt und in siebzig Verkaufsstellen vertrieben. © Interprofession de la Cuchaule AOP

An der letzten Generalversammlung der Vereinigung Cuchaule AOP konnten die anwesenden Bäcker, Müller und Getreidebäuerinnen ein positives Fazit ziehen: Zwischen 2019 und 2023 stieg der Absatz von AOP Cuchaules um knapp ein Drittel auf eine Million Verkäufe. Diese beschränken sich jedoch weiterhin auf die Freiburger Grenzen. Schuld daran sind vor allem die strengen Vorgaben, die genau eingehalten werden müssen, damit die Cuchaule ihren geschützten Namen tragen darf und nicht einfach als Safranbrioche betrachtet wird. Seit 2018 ist die Cuchaule AOP-zertifiziert.

Nur zwei Tage Zeit zum Verkaufen

Das Pflichtenheft für die Cuchaule AOP ist streng. Zunächst einmal müssen alle Zutaten, mit Ausnahme des Safrans, aus dem Kanton Freiburg stammen und auch dort verarbeitet werden. Ausserdem muss die Cuchaule nach dem Backen innert 48 Stunden verkauft werden. Es ist also schwierig, sie in die übrige Schweiz zu exportieren. Es werden strenge Kontrollen durchgeführt, um gegen Fälschungen vorzugehen. Trotzdem gibt es immer noch einige, die - manchmal unbeabsichtigt - die Kundschaft täuschen, indem sie Produkte unter der offiziellen Bezeichnung Cuchaule anbieten, obwohl es sich nur um ein Safranbrot handelt. "Wir melden alle Betrugsfälle dem Kantonschemiker. Dort wird eine Inspektion durchgeführt und anschliessend eine Berichtigung vorgenommen", erklärt Daniel Blanc, Direktor des Branchenverbands.

Cuchaule-Concours

Alle Cuchaule-Produzentinnen und -Produzenten müssen jedes Jahr an einem Wettbewerb teilnehmen. Dort werden die Produkte auf Farbe, Geschmack und Textur getestet. Wer zu wenig Punkte erzielt, muss "nachsitzen" und eine zweite Prüfung absolvieren.

Für die Qualitätssicherung ist dieser Wettbewerb unverzichtbar.

Hugo Widmer, Vorstandsmitglied Cuchaule AOP

Nicht nur Kilbi-Spezialität

Hugo Widmer ist pensionierter Bäcker aus St. Antoni. Gerade im Sensebezirk gäbe es noch viel Potenzial, um mehr Cuchaules zu verkaufen. "Im welschen Kantonsteil ist die Cuchaule das ganze Jahr erhältlich, bei uns ist es wirklich nur eine Kilbi-Spezialität", so Widmer. Es gäbe aber noch viele weitere Arten, wie man die Freiburger Spezialität essen könnte, zum Beispiel als Apéro oder um Sandwiches mit "Chabis und Hamma" zu machen, schlägt Hugo Widmer vor.

Cuchaule isch Frybùrg u Frybùrg isch Cuchaule - as giht nüüt bessers!

Momentan produzieren im ganzen Kanton Freiburg rund 50 Bäckereien Cuchaules. Die Vereinigung AOP will diese Zahl in Zukunft noch steigern.

RadioFr. - Luc Wintsch / Patrizia Nägelin
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