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"Gastfamilien sind die beste Integration"

Viele ukrainische Flüchtlinge haben sich im Kanton Freiburg bereits gut integriert. Der Verein "Wagen wir Gastfreundschaft" ist zufrieden.

Die Zeichnung hängt am Eingang des ehemaligen NH-Hotels in Freiburg, welches jetzt als erste Unterkunft für Ukrainer dient. © RadioFr

Fast 1800 ukrainische Flüchtlinge wurden im Kanton Freiburg seit Kriegsausbruch bereits in Gastfamilien untergebracht. Eine besonders gute Idee, besser als jedes staatliche Integrationsprogramm. Dieser Ansicht ist Erwin Murer vom Verein "Wagen wir Gastfreundschaft":

Gastfamilien vermitteln täglich im Kleinen zwischen unserer Gesellschaft und den Bedürfnissen der Flüchtlingen.

So können die Gastfamilien Regeln des Alltags vermitteln, sie wissen, wo der nächste Arzt ist und sie können bei administrativen Hürden mit den Behörden (ORS) helfen. Viele Flüchtlinge in Gastfamilien finden auch schnell Lehrstellen.

Total rund 750 Gastfamilien im Kanton

Über die ganze Zeitdauer haben rund 750 Gastfamilien Flüchtlinge aufgenommen. Eine hohe Zahl, welche sich Erwin Murer so erklärt:

Wenn eine Katastrophe ist und Mütter mit Kinder flüchten, ist die Bereitschaft enorm.

Mit dem Organisieren und Mobilisieren von Gastfamilien nimmt der Verein "Wagen wir Gastfreundschaft" dem Staat Freiburg eine wichtige Arbeit ab. Aber wäre dies nicht die Aufgabe des Staates? Erwin Murer relativiert. Sein Verein operiere auf viel kleinerem Niveau, könne deshalb aber auch schneller eingreifen. Beim Kanton arbeiten rund 110 Mitarbeiter, um die Flüchtlingsströme zu bewältigen, dies teilte die Sozialdirektion mit. Doch trotz des grossen Aufwands seitens der Zivilgesellschaft und des Staates:

Es ist eine gewisse Ermüdung eingetreten, wir brauchen wieder mehr Gastfamilien.

RadioFr. - Renato Forni
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