Gastfamilien und "ihre" Flüchtlinge stossen an Grenzen

Rund 840 ukrainische Familien suchten Zuflucht im Kanton Freiburg. Drei Viertel von ihnen werden durch "Osons l'accueil" betreut.

Gast- und Flüchtlingsfamilien beim gemeinsamen Mittagessen in der Stadt Freiburg. © RadioFr./Frapp

Als im Februar dieses Jahres die gemeinnützige Organisation "Osons l'accueil" den Aufruf machte, ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen, stiess sie auf reges Echo. Rund 250 Freiburger Familien waren bereit, ihre Türen zu öffnen und den flüchtenden Frauen und Kindern für drei Monate ein Heim zu bieten. Man ging davon aus, dass nach einigen Wochen der Krieg zu Ende sein würde. Doch davon kann keine Rede mehr sein und jetzt stossen sowohl die Gastgeber als auch die Gäste an ihre Grenzen. Konfliktpotential bieten die gemeinsame Küche oder Bad. Manchmal stimmt aber schlicht und einfach die Chemie nicht.

Laut Erwin Murer, verantwortlich für Deutschfreiburg bei "Osons l'accueil", sind die Hälfte der Gastfamilien bereit, "ihre" Flüchtlinge weiter zu betreuen. Für die andere Hälfte muss die ORS, ein privater Dienstleistungsbetrieb, der im Auftrag des Kantons die Flüchtenden betreut, eine andere Lösung auf dem privaten Wohnungsmarkt finden. Keine leichte Aufgabe. Ukrainische Kinder, die eingeschult wurden, sollten im gleichen Schulkreis angesiedelt werden, ist Erwin Murer überzeugt.

Die Unterbringung gehört zu den Kernaufgaben der ORS. "Osons l'accueil" sieht ihren Wirkungsbereich bei der Lösung von ad-hoc Problemen und als Brückenbauer zwischen den Flüchtlingen, der ORS und dem Staat.

RadioFr. - Corina Zurkinden
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