"Nicht in Panik geraten"

Alle zwei Wochen schreibt der User des Instagram-Accounts der Gottéron-Fanseite über ein aktuelles Thema der Drachen.

Der Saisonstart verlief aus Gottéron-Sicht zwar harzig, dennoch gibt es aus Sicht des Fans viel Zuversicht. © Keystone

Wir haben eine hervorragende Meisterschaft 2021-2022 hinter uns - vor allem in der regulären Saison haben wir überzeugt. Sie endete abrupt im Halbfinale, mit einigen fragwürdigen Entscheidungen der Schiedsrichter. Das berühmte Spiel mit dem Tor von Andrej Bykov, der mit Reto Berra feiert, die Ekstase des Publikums, die Freude über den Sieg. Um dann einige Minuten später zu verlieren, nachdem ein ZSC-Spieler Daniel Brodin einen Stock ins Gesicht geschlagen hatte.

Apropos Daniel Brodin: Er ist einer der Spieler, die uns in diesem Sommer verlassen haben, genauso wie der charismatische Chris DiDomenico. Der Abgang des Kanadiers wird schwer zu kompensieren sein, zumal Marcus Sörensen noch etwa einen Monat verletzt ausfallen wird. Janne Kuokkanen aus der NHL könnte ein wichtiger offensiver Faktor werden. Dominik Binias hat mir in der Vorbereitung sehr gut gefallen, spielt aber jetzt beim HC Thurgau. Die Rückkehr von Christoph Bertschy freut mich. Einige Fans haben die Geschichte von 2013 (Gottéron-Schal verbrannt) aber noch nicht verdaut und die Erwartungen sind hoch. Er hat am Samstag in Ajoie sein erstes Tor erzielt und war in beiden Spielen sehr gefährlich vor dem gegnerischen Tor.

Das ist eine ausgezeichnete Nachricht für die Liga und gibt ihr Attraktivität, aber es ist genau das Gegenteil für die jungen Schweizer Spieler.

Gottéron-Fan über die Regel der sechs Ausländer

Insgesamt sollte Gottéron mit den weiteren Transfers und den sechs Ausländern besser aufgestellt sein als letztes Jahr. Als die Aufstockung der Imports eingeführt wurde, war die Rede von neuen, billigen Ausländern, um die dritte und vierte Reihe zu verstärken und die Lohnsumme zu senken. Doch nachdem der Krieg in der Ukraine ausgebrochen war, verpflichteten viele NLA-Klubs die besten Akteure aus der KHL. Unter ihnen auch mehrere ausländische Torhüter. Das ist eine ausgezeichnete Nachricht für Liga und gibt ihr Attraktivität, aber es ist genau das Gegenteil für die jungen Schweizer Spieler. In Freiburg zum Beispiel sind Dominik Binias und Gaétan Jobin die Hauptleidtragenden. Die jungen offensiven Spieler finden sich in der vierten Linie wieder, die wiederum defensiv ausgerichtet ist. Oder noch schlimmer, sie werden in die Swiss League versetzt. Dort erhalten sie aber zumindest viel Eiszeit.

Auf die Fans ist Verlass

Die Freiburger Fans bleiben treu, es wurden 7500 Abos verkauft - so viele wie noch nie. Ab Oktober 2021 waren alle Spiele ausverkauft oder fast ausverkauft. Am Freitagabend, beim Eröffnungsspiel gegen den HC Ambri-Piotta, war es nicht anders. Alle Tickets fanden einen Abnehmer oder eine Abnehmerin. Mittlerweile haben 13 Mannschaften ein Heimspiel bestritten. Die Auslastung der Eishallen reichte von 100 Prozent in Freiburg und Ambri bis 66,85 Prozent in Lausanne und 56,53 Prozent in Davos. Man sieht: Leidenschaft kann man nicht kaufen. In der BCF-Arena ist die Stimmung wieder grossartig. Die Fribvrgensis haben zudem neue Lautsprecher eingebaut, sodass der alte Sektor F, der in den letzten Jahren eher unauffällig war, lauter wirkt und besser zur Stimmung beiträgt.

Die Saison ist noch lang. Wir sollten nicht nach zwei Spielen in Panik geraten, auch wenn man hätte gewinnen können - oder sogar müssen. Bis am Dienstag in der BCF Arena für die ersten drei Punkte.

Allez Gottéron!

Frapp - Julien - Instagram @fr_gotteronfans
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