Hitzige Diskussionen im Generalrat Wünnewil-Flamatt

Am Mittwochabend sassen die Generalrätinnen und Generalräte von Wünnewil-Flamatt zusammen. Die Aufwertung des Bahnhofs gab zu reden.

Alles bleibt beim alten. Vorerst gibts in Wünnewil keine neuen Tempo-30-Zonen. © Keystone

Nach über drei Stunden war Schluss. Sieben Traktanden wurden an der Generalratssitzung am Mittwochabend diskutiert. Anwesend waren 46 Generalrätinnen und Generalräte. Auf dem Programm standen die Genehmigung der Jahresrechnung 2021, die Sanierung der Strasse nach Elswil oder neue Tempo-30-Zonen, unter anderem im Dorfkern. 

Viel Überschuss – sinnvolle Investitionen 

Die Jahresrechnung mit einem Überschuss von zwei Millionen Franken wurde einstimmig genehmigt. Zu verdanken ist die gute Performance den Steuereinnahmen und dem Systemwechsel auf das Rechnungsmodel HRM2. Laut Gemeinderat Walter Stähli will Wünnewil-Flamatt den Überschuss aber "nicht verpulvern". Das Geld soll sinnvoll investiert werden. 

So etwa in die Sanierung der Strasse nach Elswil. Der ehemalige Flurweg ist dem Verkehr nicht mehr gewachsen. Zudem kann das Wasser bei Regen kaum ablaufen, was regelmässig zu überfluteten Kellern in der Nachbarschaft führt. Daher soll ein neues Entwässerungssystem geschaffen werden. Die Bauarbeiten kosten eine halbe Million Franken und beginnen Ende Sommer. Eingeplant sind auch Kosten für Unvorhergesehenes – so etwa höhere Materialpreise wegen der aktuell instabilen Situation in Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. 

Eine Motion der Mitte-Links/CSP lehnt der Generalrat mit 30 zu 16 Stimmen klar ab. Die Fraktion wollte neue Tempo-30-Zonen schaffen. Einmal in den Quartieren Birchacher und Pfaffenholz. Andererseits auf einem knapp einen Kilometer langen Teilbereich der Dorfstrasse. Laut Gemeinderat Erwin Grossrieder ist die Strecke Dorfstrasse nicht geeignet für eine 30er-Zone. Grund dafür: Die Strasse ist eine Hauptverkehrsstrecke. Die Option der beiden Quartiere sei ohnehin bereits in Abklärung, so Grossrieder. 

Solar-Studie und barrierefreier Bahnhof 

Grünes Licht gibt es hingegen für eine Studie über erneuerbare Energien. In den kommenden Monaten wird überprüft, auf welchen Dächern der Gemeinde Solarzellen angebracht werden können. Auf allen Neubauten wird die Installation von Fotovoltaik-Anlagen sowieso bereits überprüft. Nun sollen auch alte, frei-liegende Dächer aufgewertet werden. 

Für hitzige Stimmung sorgte auch die Machbarkeitsstudie für die Aufwertung des Bahnhof Wünnewil. Dieser soll nämlich barrierefrei werden. Zwei Varianten werden jetzt der SBB unterbreitet. Die Finanzierung ist für die Gemeinde allein nur schwierig zu stemmen. Da der Punkt nicht traktandiert war, gab es auch keine offizielle Diskussions-Runde. Unverständlich für einige Generalräte. 

Die Stellungnahme des Gemeinderates zu der Machbarkeitsstudie wurde ebenfalls im Gemeindeblatt publiziert. Ohne das Wissen des Generalrates. Auch das sorgte kurzzeitig für Unverständnis. 

Für das Gemeindejahr 2022/23 wurde ausserdem neu gewählt. Neuer Generalratspräsident wird Julian Schneuwly, seine Vizepräsidentin wird Sonja Schneuwly. 

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RadioFr. - Andrea Schweizer / faeb
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