Immer mehr Menschen übernachten in der "La Tuile"

Immer mehr Menschen übernachten in der Freiburger Notschlafstelle "La Tuile". Die Nachfrage nach Übernachtungen für fünf Franken ist in diesem Jahr gestiegen. Bis heute haben rund 600 Personen in der "La Tuile" übernachtet. Letztes Jahr um diese Zeit waren es hundert Menschen weniger. Die Sozialarbeiterin Rachel Andrey, seit sieben Jahren bei "La Tuile" tätig, erklärt die möglichen Gründe für den Anstieg: "Die Spätfolgen der Pandemie vor drei Jahren sind immer noch zu spüren."

Die Institution bietet seit über drei Jahrzehnten Übernachtungsmöglichkeiten für Menschen ohne festen Wohnsitz. Derzeit hat die Institution Platz für und 30 Personen in verschiedenen Unterkünften in der gesamten Stadt Freiburg.

Im kommenden Jahr wird die Notschlafstelle ihr Angebot erweitern und 24 neue Unterkünfte anbieten, in denen Menschen über einen längeren Zeitraum unterkommen können. Das Angebot für reine Notschlafstellen soll jedoch nicht erhöht werden, so Rachel Andrey.

"La Tuile" plant gemeinsam mit den zuständigen Behörden, die Problematik der Obdachlosigkeit langfristig zu lösen. Einfach nur Übernachtungen für fünf Franken anzubieten, ist für Rachel Andrey nur eine Bekämpfung der Symptome, nicht der Ursachen. Daher werden im kommenden Jahr auch die 24 neuen Unterkünfte eingeführt, für längere Aufenthaltsmöglichkeiten. 

Die Sozialarbeiterin Rachel Andrey kennt auch Menschen, die bewusst auf die Notschlafstelle verzichten und beispielsweise rund um den Bahnhof Freiburg übernachten. "Wir gehen auf sie zu. Wenn sie unser Angebot nicht nutzen möchten, ist es ihre Entscheidung und wir respektieren das", erklärt Rachel Andrey.

Die Notschlafstelle "La Tuile" organisiert auch dieses Jahr wieder auf dem Place Python in Freiburg das traditionelle Suppenfestival, vom 8. bis 24. Dezember.