So wird's richtig sauber: Zu Besuch in der Kläranlage (2/2)

Wenn das Wasser mechanisch gereinigt wurde, ist es noch nicht sauber. Was ist noch notwendig, damit wir unser Abwasser wieder in die Seen und Flüsse entlassen können?

Damit unser Abwasser wieder in unsere Gewässer entlassen werden kann, ist viel Arbeit nötig. © KEYSTONE

Im ersten Teil unseres Artikels haben wir den Chefklärwärter der ARA Murten, Heinz Huser, getroffen und mit ihm den Rundgang durch "seine" Kläranlage begonnen. Eine Pause haben wir bei den Vorklärbecken gemacht, in denen der Klärschlamm ausgefällt wird. Was muss jetzt noch alles geschehen, damit das Wasser ungehindert in den Murtensee zurück kann?

Die ARA Murten reinigt pro Tag zwischen 35'000 und 70'000 Einwohnerwerte an Abwasser. Nicht nur Haushaltsabwässer, sondern auch das durch die Industrie verbrauchte Wasser läuft hier zusammen. Ein Einwohnerwert entspricht daher dem Abwasser einer durchschnittlichen Person, egal ob das Wasser aus einem Haushalt oder dem Gewerbe kommt. Durch die Corona-Pandemie wurde im Raum Murten übrigens weder mehr Abwasser produziert noch mehr WC-Papier verbraucht.

Je weiter wir im Klärungsprozess voranschreiten, desto sauberer wird das Wasser. Dabei verliert es auch immer mehr seinen typischen Gestank. An dessen Stelle treten andere Gerüche... nach Parfüm vielleicht ?!?

Wir sind nun bei der letzten Stufe der biologischen Reinigung angelangt. Hier neutralisieren Abermillionen spezielle Bakterien die organischen Reste aus dem Abwasser. Jedoch können diese nicht alle Stoffe aus dem Wasser beseitigen. Es braucht noch ein weiteres Hilfsmittel, um umweltschädliche Phosphate aus dem Wasser zu lösen, bevor das Wasser in den See entlassen werden kann.

RadioFr. - Redaktion / cys
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