Von dreckig zu sauber: Ein Besuch in der Kläranlage (1/2)

Wenn wir den Wasserhahn aufdrehen, fliesst das Wasser ganz selbstverständlich. Wohin geht es aber, wenn es den Abfluss hinunterfliesst? Und wie wird aus verschmutztem Wasser wieder sauberes? Um das herauszufinden war unser Moderator, Joel Rätz, beim Klärwärter der Abwasserreinigungsanlage (AKA) Murten zu Gast.

"Als ich mich hier beworben habe, wusste ich nicht einmal genau, was eine Kläranlage überhaupt ist", erinnert sich Heinz Huser, Chefklärwärter der AKA Murten. Im Rahmen einer beruflichen Neuorientierung ist er auf diesen Beruf gestossen. Er dachte sich, dass er den Job ja einmal ausprobieren könne – und ist seitdem geblieben.

Wir beginnen unseren Rundgang beim Einlaufhebewerk. Hier wird das Abwasser mechanisch gereinigt: Gröbere Feststoffe wie Toilettenpapier, Wattestäbchen und was sonst noch alles im Wasser schwimmt wird hier herausgefiltert. Hier kommt das Abwasser also so an, wie es unsere Häuser verlässt und hat darum auch eine ganz besondere Eigenschaft: Es stinkt bestialisch!

Wir kommen an der zweiten Station an. Nachdem das Wasser mechanisch gereinigt wurde, fliesst es weiter zur biologischen Reinigung. Diese besteht aus mehreren Stufen. Fun Fact: Im Rahmen der Expo im Jahr 2002 wurde die Kläranlage erweitert, da aufgrund der hohen Besucherzahlen die Angst vor Überlastungen bestand. Wirklich gebraucht wurden die drei zusätzlich gebauten Becken jedoch nie.

In zwei grossen Vorklärbecken wird das Wasser weiter aufbereitet. Die Physik hilft hier auf zwei Arten: Zum einen sinken dichtere Bestandteile auf den Grund, zum anderen treiben weniger dichte Stoffe auf der Wasseroberfläche. Dadurch bildet sich am Grund ein Schlammboden und an der Wasseroberfläche ein Fettfilm, beides wird entfernt.

Das Wasser ist nun sauberer, aber zurück in die Umwelt kann es noch lange nicht. Morgen könnt ihr im zweiten Teil lesen, wie unser Abwasser wirklich wieder einwandfrei wird.