Kühe zählen - auf Deutsch und Französisch

Die ferme-école in Granges-Paccot bietet ab kommendem Schuljahr einen zweisprachigen Kindergarten auf dem Bio-Bauernbetrieb La Faye an.

Auf dem Bio-Bauernbetrieb La Faye in Granges-Paccot wird ein zweisprachiger Kindergarten 1H und 2H eröffnet. © Frapp

Nach einigen Jahren harter Arbeit haben es die drei Initiantinnen, Florie Theytaz, Valérie Genoud und Ruth Kohli-Schmid, endlich geschafft, ihre Traumschule zu eröffnen. Die zuständigen Behörden haben die ferme-école nun offiziell anerkannt. Ab dem kommenden Schuljahr bietet die Privatschule einen zweisprachigen Unterricht für Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren (1H und 2H) an. Florie Theytaz, Lehrerin für die Vorschul- und Primarstufe, wird auf Französisch unterrichten, während Valérie Genoud, eine ausgebildete Sonderpädagogin in Naturpädagogik, den Unterricht auf Deutsch gestalten wird.

Die Kühe werden in beiden Sprachen gezählt. 

Unterricht unter freiem Himmel

Der projektorientierte Unterricht wird hauptsächlich im Freien stattfinden, entweder auf dem Bio-Bauernhof oder in der umliegenden Natur. Als alternative Möglichkeit steht der Klassenraum zur Verfügung, der früher als Bio-Laden genutzt wurde. Hier können sich die Kinder nach ihrem mitgebrachten Mittagessen zurückziehen und ausruhen.

Ein Teil des Klassenzimmers

Der Unterricht der ferme-école ist an die beiden Lehrpläne Plan d'étude romand und Lehrplan 21 gebunden. Statt wie üblich im Klassenzimmer werden die Kinder draussen aktiv. Sie suchen beispielsweise nach geometrischen Figuren. Was ist rund, was eckig? Die Jahreszeiten sind ein integraler Bestandteil des Unterrichts. Im Herbst werden Äpfel geerntet und sortiert. Die Kinder lernen, wie man sie lagert und wie man sie zum Verzehr zubereiten kann. 

Die Schule unter freiem Himmel - ein Trend, aber leider nicht subventioniert

Obwohl die ferme-école offiziell von der Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten anerkannt wurde, müssen die Eltern die Kosten selbst tragen. Für zwei volle Schultage von 08:30 bis 15:30 Uhr belaufen sich die monatlichen Kosten auf 650 Franken, während drei Tage 900 Franken kosten. Nicht alle Eltern können sich dies finanziell leisten, was die Initiatorinnen bedauern. Jedoch sind sie davon überzeugt, dass ihr Angebot auf grosses Interesse stossen wird. Sie hoffen daher, dass der Kanton im Laufe der Zeit auch alternative Privatschulen subventionieren wird.

Die drei Initiantinnen im Gespräch mit Corina Zurkinden 

Die ferme-école organisiert zwei Informationsabende, am Donnerstag, 22. Februar 2024 um 19 Uhr und am Dienstag, 19. März 2024 um 19 Uhr
Die Adresse lautet: Ferme de la Faye, ch. de la chapelle 1, 1763 Granges-Paccot
Ohne Einschreibung.

RadioFr. - Corina Zurkinden
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