Mehr Zweisprachigkeit fürs Freiburger Gesundheitswesen

Wer im Freiburger Spital behandelt wird, der soll in seiner Muttersprache kommunizieren können, so der Wille des Grossen Rates.

Im Grossen Rat war man sich heute einig, was die Zweisprachigkeit im Gesundheitswesen angeht. © RadioFr.

Die Zweisprachigkeit, sie ist immer wieder Thema im Kanton Freiburg. Und auch am Freitag diskutierte der Grosse Rat einmal mehr darüber. Allerdings bezog sich die Debatte heute auf die Zweisprachigkeit im Gesundheitswesen. Und da waren sich für einmal (fast) alle Parteien einig. 

Fachkräftemangel trübt Sprachvorhaben

Die Motion zur Förderung der Zweisprachigkeit im Gesundheitswesen wurde mit 78 Ja- zu 15 Nein-Stimmen bei 9 Enthaltungen angenommen. Zufrieden damit sind allerdings nicht alle Ratsmitglieder. "Der Vorschlag ist einfach nicht durchführbar. Im Moment ist es für das HFR nicht möglich, weil der Markt für Arbeitskräfte leer ist", sagt FDP-Grossrat und Arzt im Spital Tafers, Jean-Daniel Schumacher. 

Im Notfall, wenn es um Leben oder Tod geht, sei es nicht wichtig, welche Sprache die Fachkräfte hätten. Zumal sie derzeit dünn gesät sind. Ganz anders sieht das SP-Grossrätin und Ärztin aus Merlach, Chantal Müller: "Gerade im Gesundheitsbereich ist die Zweisprachigkeit wichtig. Es geht nicht um ein politisches Hick-Hack, sondern um die Bevölkerung." 

Die FDP als Gegnerin der Zweisprachigkeit

Jeder hat seine Meinung, findet Mitte-Grossrat Bernhard Altermatt. Der Grosse Rat war sich also einig. Einzig bei der FDP war man dem Vorhaben gegenüber kritisch. Aus diesem Lager stammten schliesslich auch die meisten Nein-Stimmen. 

Nun ist es Sache des Staatsrates, ein konkretes Vorgehen auszuarbeiten. Damit die Zweisprachigkeit auch im Freiburger Gesundheitswesen weiter Fuss fassen kann. 

RadioFr. - Andrea Schweizer
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