Der Mehrzweckverband Sense hat fast alle Hürden gemeistert

Die Vision eines Mehrzweckverbands vermochte den Sensebezirk zu überzeugen. Ein Referendum ist aber theoretisch noch möglich.

Laut Oberamtmann Manfred Raemy haben insgesamt 96% aller Abstimmenden das Vorhaben unterstützt. © Frapp

Oberamtmann Manfred Raemy ist überzeugt, dass der Sensebezirk einen Mehrzweckverband braucht. „Im Moment arbeiten OS Sense, das Gesundheitsnetz Sense und die Region Sense für sich selbst,“ erklärt der Oberamtmann. „Mit dem Mehrzweckverband können wir die Planung viel mehr aufeinander abstimmen.“ Die drei genannten Teilbereiche sollen also unter einem Dach laufen. So könne ein gemeinsamer Finanzplan erstellt werden und grössere Projekte würden in Absprache laufen, so die Vision von Manfred Raemy.

Sämtliche Gemeinden sagen Ja

Diese Vorstellungen vermochte den Sensebezirk offensichtlich zu überzeugen. Alle Gemeinden haben bei ihren Versammlungen, respektive im Generalrat, den Mehrzweckverband angenommen. Laut Raemys eigenen Nachrechnungen hätten insgesamt 96% aller Abstimmenden das Vorhaben unterstützt. Der stärkste Gegenwind für Raemy und den Mehrzweckverband gab es aus der Gemeinde St. Silvester. „Wir haben unsere Bedenken geäussert und miteinander bei der Gemeindeversammlung diskutiert, wie man das in einer Demokratie macht,“ sagt Fernand Andrey von der Finanzkommission St. Silvester. „Schlussendlich hat die Gemeindeversammlung den Mehrzweckverband gutgeheissen und jetzt muss es gut kommen,“ so Andrey weiter. Die Sorgen punkto Finanzen überwogen in St. Silvester also nicht.

Mögliches Referendum der SVP

Mit der letzten GV in St. Silvester nahm der Mehrzweckverband also die Hürden der Gemeinden. Bleibt noch das Referendum, welches in allen Gemeinden mit Generalrat, sprich Wünnewil-Flamatt und Düdingen, ergriffen werden kann. Stefan Siegenthaler von der SVP Düdingen äussert seine Bedenken. „Wir waren schon bei der Agglomeration kritisch und jetzt kommt mit dem Mehrzweckverband ein zweites grosses Gebilde.“ Konkret hegt die SVP wegen den Finanzen Bedenken. „Kann sich Düdingen dies überhaupt leisten…?“ fragt Siegenthaler rethorisch. Allerdings ist gemäss Siegenthaler der Entscheid für oder gegen das Referendum noch nicht gefallen. Falls ja müsste die SVP bis zum 18. Januar 680 Unterschriften einreichen. 

Manfred Raemy schaut einer möglichen Abstimmung gelassen entgegen. „Dann müssten wir halt eben die Leute in Düdingen nochmals mit Argumenten überzeugen,“ lobt der Oberamtmann das demokratische System. Komfortabler wäre es allerdings, wenn das Referendum nicht ergriffen würde. Dann soll nämlich laut Raemy Anfang April die Gründungsversamlung stattfinden.

RadioFr. - Ivan Zgraggen
...