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200 Dossiers beim Oberamt See offen

Rund 200 Dossiers des Oberamts im Seebezirks sind immer noch offen. Zwei Grossrätinnen wollten wissen, wie es dazu kam.

Das Oberamt des Seebezirks befindet sich im Schloss Murten. © RadioFr.

Rund 200 Dossiers liegen beim Oberamt des Seebezirks unbehandelt auf dem Schreibtisch, wie im Januar bekannt wurde. Die Kontrolle der Oberämter liegt bei der Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft ILFD und beim Staatsrat. Die beiden Grossrätinnen Alizée Rey und Marie Levrat, beide SP, wollten vom Staatsrat wissen, wie es trotz regelmässigem Austausch passieren konnte, dass rund 200 Dossiers quasi untergegangen sind. Der Missstand im Seebezirk lasse vermuten, dass die Kontrollen des Oberamts nicht immer korrekt durchgeführt wurden.

Keine Besonderheiten festgestellt

Laut dem Staatsrat ist dies aber nicht der Fall. Das ILFD stehe in regelmässigem Kontakt mit den Oberämtern. Wie regelmässig, ist aus der Antwort des Staatsrats aber nicht ersichtlich. In diesen Treffen diskutiere das ILFD über die Arbeit im Oberamt. Zudem müssen die Oberämter jährlich Statistiken über ihre Tätigkeiten dem ILFD abgeben, die auch in den Grossen Rat gehen. Dies habe das Oberamt des Seebezirks gemacht und dabei seien keine Besonderheiten festgestellt worden.

Der Staatsrat schreibt weiter, dass die Oberämter jedes Jahr mehrere tausend Dossiers bearbeiten. Deshalb sei es zu früh, um zu sagen, dass das Oberamt im Seebezirk in einem Berg von Pedenzen versinkt.

Verzögerungen aufgrund gesundheitlicher Probleme und der Pandemie

Schon 2019 sei das ILFD über unbehandelte Dossiers im Seebezirk informiert worden. Daraufhin hat die Institution den Oberamtmann aufgefordert, die Dossiers so schnell als möglich zu bearbeiten. Dieser sei zunächst der Ansicht gewesen, dass keine zusätzlichen Ressourcen benötigt würden. Anfang 2020 habe er dann doch ausserordentliche Unterstützung für die noch hängigen Dossiers beantragt. Aufgrund gesundheitlicher Probleme und der anschliessenden Corona-Pandemie konnte der Oberamtmann aber bis Ende 2021 keine genaue Schätzung des Dossierumfangs mehr abgeben.

In Zukunft will das ILFD die Kontrolle über die Oberämter verstärken, wie die Institution dem Staatsrat mitgeteilt hat.

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