Personalpool für Freiburger Pflege- und Altersheime

Freiburger Altersheime erhalten auch nach der Pandemie nicht mehr personelle Mittel. Ein Personalpool könnte aber Abhilfe schaffen.

Das Pflegepersonal kam während der Pandemie an seine Grenzen. (Symbolbild) © KEYSTONE

Jeden Tag werden mehr Personen gegen das Coronavirus geimpft und der grosse Teil der älteren Personen hat bereits die zweite Spritze erhalten – anfangs März wurden die letzten Spritzen in Alters- und Pflegeheimen gesetzt. Seit diesem Zeitpunkt wurden die Corona-Regeln in den Altersheimen wieder etwas lockerer.

So wie vor der Pandemie sei die Stimmung zwar noch nicht, aber besser. Ivo Zumwald, Geschäftsführer der Stiftung St. Wolfgang beschreibt es so: „Normalbetrieb noch nicht ganz, das sicher nicht – angespannt ruhiger.“ Es ermögliche mehr Freiheiten für die Bewohnenden und gleichzeitig weniger Belastung für die Angestellten. Das Heimpersonal war in der Pandemie enorm gefordert: Wenn jemand ausgefallen ist, kam es schnell zu Engpässen, weil schlicht zu wenig Personen zur Verfügung standen.

In einigen Heimen musste sogar der Zivilschutz aushelfen. Das sei enorm wichtig gewesen, erinnert sich Zumwald: „Im Sensebezirk kam dies überall gut an. Die zusätzliche Unterstützung von zwei bis vier Zivilschützern pro Pflegeheim war sehr wertvoll.“ Personen aus dem Zivilschutz hätten die Heime dabei in Routinearbeiten entlastet, damit das diplomierte und erfahrene Personal gezielter eingesetzt werden konnte.

Zukünftiger Personalpool

Ohne diese ausserordentliche Hilfe wäre es also heikel geworden. Zwei Grossräte aus dem französischsprachigen Kantonsteil wollten deshalb vom Staatsrat wissen, ob künftig mehr Personal pro betreute Person eingesetzt wird. Die Kantonsregierung verneinte aber, da der Kanton Freiburg im Vergleich mit anderen Kantonen bereits jetzt sehr grosszügig sei.

Stattdessen schlägt der Staatsrat einen Personalpool vor: Ein Verzeichnis mit Teilzeit-Angestellten oder mit Personen, die noch in Ausbildung oder bereits pensioniert sind. Diese könnten dann helfen, wenn es in den Alters- und Pflegeheimen knapp werde. Ivo Zumwald findet dies eine gute Lösung: „Ein Personalpool – wenn sie die Leute finden – ist gut. Sie testeten dies bereits während der Pandemie.“ Ein Pool berge aber auch Schwierigkeiten, da bei diesen Personen eine grosse Flexibilität vorhanden sein müsse und es auch weitere Hindernisse wie beispielsweise die Zweisprachigkeit gäbe. Auch möchten frisch Pensionierte nicht unbedingt gleich weiterarbeiten, sagt Zumwald, der auch Vizepräsident des Verbands der Freiburger Altersheime ist.

Insgesamt sei der Personal-Pool aber eine gute Idee für zukünftige Ausnahme-Situationen wie solch eine Pandemie. Ähnlich klingt es auch im Seebezirk: Auch in den Heimen des dortigen Gesundheitsnetzes kam die Idee des Staatsrats gut an.

RadioFr. - Lukas Siegfried / rb
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