"Es ist noch niemand von Bord gegangen"

Seit über 100 Tagen ist Philippe Demierre im Staatsrat. Mit der Gesundheitsdirektion übernahm er ein Departement, das jahrelang der SP gehörte.

Philippe Demierre von der SVP hat die Gesundheitsdirektion übernommen. © RadioFr. / Fred Jonin

"Es ist noch niemand von Bord gegangen", meint Philippe Demierre schmunzelnd zur Frage, ob es für die Mitarbeitenden der Gesundheitsdirektion eine grosse Umstellung war, nun einen SVP-Mann als Vorgesetzten zu haben. Das Departement war zuvor über Jahre in SP-Hand, also beim gegenteiligen politischen Spektrum. Alles umkremppeln will Demierre deswegen aber nicht. Generell geht es Demierre sowieso mehr um professionelle Arbeit, als um parteipolitisches Denken. Ob jemand von der SP oder der SVP die Direktion leite, spiele gar keine so grosse Rolle, es müsse einfach professionell gearbeitet werden. Bei der Gesundheitsdirektion könne er auf ein tolles Team zurückgreifen. Deshalb geniesse er im Moment die neue Aufgabe als Staatsrat.

HFR als grosse Herausforderung

Die Gesundheitsdirektion zu übernehmen, inmitten der Omikron-Welle - es hätte bestimmt einfachere Aufgaben gegeben. Hinzu kommt die Situation rund um das Freiburger Spital HFR, welches seit Jahren tiefrote Zahlen schreibt, und immer mehr im finanziellen Schlamassel versinkt. Deshalb bezeichnet Demierre das Dossier HFR auch als grosse Priorität in seinem Schaffen als Staatsrat. Es werde nicht darum gehen, dem HFR einfach immer mehr Geld zur Verfügung zu stellen, aber man werde das Spital sicher nicht einfach sterben lassen, sagt Demierre. Die kritische Lage sei ihm dabei bewusst. Denn schon länger dürfte klar sein: Die Thematik rund um das HFR wird die grosse Herausforderung für Philippe Demierre in seiner Amtszeit als Staatsrat.

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RadioFr. - Ivan Zgraggen / rb
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