Secondhand-Laden "Märit-Lädeli" voll im Trend
Sylvia Zbinden erzählt über die Anfänge, den Alltag und das Erfolgsprinzip ihres Secondhand-Ladens "Märit-Lädeli".
Das Interesse an Secondhand-Artikeln ist in den letzten Jahren gestiegen. Sylvia Zbinden verfolgte diesen Trend aber bereits bevor es ihn überhaupt gab. Die 66-jährige ehemalige Bäuerin hat damals mit einem zweimal im Jahr stattfindenden Bazar zugunsten der lokalen Schule und des Skiclubs begonnen.
Von der Idee zum eigenen Laden
Nun führt sie seit rund 14 Jahren den Secondhand-Laden "Märit-Lädeli" im Freiburger Oberland - erst in Plaffeien und nun seit zwei Jahren in Zollhaus. Die Idee zu dieser Secondhand-Geschichte kam ihr bei der Gründung einer Familie. "Wir haben sehr jung geheiratet und hatten daher nicht viel. Mit fünf Töchtern habe ich dann nach Kleider und anderen Sachen gesucht", erzählt Sylvia Zbinden. Als sie die Sachen nicht mehr brauchen konnten, kam ihr die Idee, sie weiterzuverkaufen. Dies funktionierte sehr gut, bis sie schlussendlich ihren eigenen Laden aufbaute. Eigengewinn würde sie aber nicht aus dem Laden ziehen. "Wir sind sehr günstig, daher kommt nicht viel Gewinn heraus. Aber manchmal erreichen wir es, eine gewisse Summe anzusparen, um sie dann zu spenden", sagt Zbinden. Ihr Ziel sei nie gewesen, den Laden als Lebensunterhalt zu betreiben, sondern zum Spass und um anderen eine Freude zu bereiten. Der Kontakt zu den Menschen, die beim Einkaufen Freude haben, würde ihr am meisten Spass machen.
Ware aus verschiedenen Orten
Die Ware stammt heute hauptsächlich aus der Mund-zu-Mund-Propaganda. Früher wurden Aufrufe gestartet, um aus der ganzen Schweiz Päckchen zu erhalten. Mittlerweile würden die Leute ihre alten Kleider oder Waren selber bringen, berichtet Zbinden. Nach kurzer Überprüfung entscheide sie dann, ob es brauchbar ist. Computergeräte oder sonstige kaputte Dinge würden direkt abgelehnt werden. Auch bei den Büchern müssten sie ab und zu schauen und kontrollieren, dass sie nicht beschädigt sind.
Der Laden ist jeden Tag, jeweils nachmittags, geöffnet. Am Mittwoch und am Samstag ist er zudem den ganzen Tag geöffnet. Denn er läuft wie am Schnürchen und lockt täglich viele Besucherinnen und Besucher an. Schwierige Zeiten oder sonstige Herausforderungen habe sie - nebst Corona - noch nie wirklich erlebt. In Zukunft wünsche sie sich, dass der Laden von einer ihrer fünf Töchter weitergeführt werden würde.
Das ganze 1 zu 1 mit Sylvia Zbinden zum Nachhören: