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Sehr mangelhafter Jugendschutz beim Alkoholverkauf

Im Jahr 2023 wurde in über 40 Prozent der Fälle Alkohol an Minderjährige verkauft.

Minderjährige sind 2023 einfacher an Alkohol gelangt als im Vorjahr. © Keystone

Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg führt seit 25 Jahren Alkoholtestkäufe im Auftrag der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern durch. Letztes Jahr wurde in 114 von 277 Tests illegal Alkohol an Minderjährige verkauft (41,2 Prozent). Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr (25,8 Prozent) einer massiven Zunahme, wie das Blaue Kreuz in einer Mitteilung schreibt. In mehr als der Hälfte der Fälle wurde weder der Ausweis kontrolliert, noch nach dem Alter gefragt. In einigen Fällen wurde zwar ein Ausweis verlangt, jedoch das Alter falsch ausgerechnet oder trotzdem verkauft.

Lea Leuenberger, Jugendschutz-Verantwortliche vom Blauen Kreuz, ist entsetzt:

Es ist erschreckend, dass die Zahlen 2023 wieder so stark gestiegen sind. Es kann nicht sein, dass Verantwortliche und Verkaufspersonen dem Jugendschutz so wenig Aufmerksamkeit schenken und sich nicht an die Vorgaben halten.

Das Blaue Kreuz hat sich im Laufe des Jahres mit auftraggebenden Gemeinden und Behörden ausgetauscht. So wurden gezielt Massnahmen, wie zum Beispiel Schulungen in fehlbaren Betrieben, umgesetzt. «Es muss weiterhin alles unternommen werden, um minderjährige Jugendliche besser zu schützen. Es gibt keine Entschuldigung, wenn es um den Jugendschutz geht», so die Jugendschutz-Verantwortliche weiter.

RadioFr. - Tracy Maeder
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