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So unterstützt der Kanton Freiburg den Behindertensport

Sportangebote für Menschen mit Beeinträchtigung fordern Engagement und Geld. Der Kanton steht beratend und mit finanziellen Mitteln zur Seite.

Laut Baspo gibt es in der Schweiz rund 20'000 Sportvereine (Stand 2016). © Keystone

Das Amt für Sport ist zuständig für alle sportlichen Aktivitäten im Kanton, für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Wenn ein Sportverein ein Angebot für Menschen mit Beeinträchtigung aufbauen möchte, nimmt der Kanton eine beratende Funktion ein. "Wir bieten Hand an, indem wir aufzeigen, was es für Möglichkeiten gibt, wie man es angehen muss und welche Partner zur Verfügung stehen", erklärt Jean-Marc Aebischer, pädagogischer Mitarbeiter beim Amt für Sport.

Für die finanzielle Unterstützung ist LoRo-Sport die richtige Ansprechpartnerin. Zwanzig Prozent der Einnahmen der Loterie Romande kommen dem Freiburger Sport zugute. Mit diesem Geld können Teile der Kosten für spezielle Events, Material oder auch die Ausbildung von Trainerinnen und Trainern gedeckt werden. Die finanziellen Beiträge kommen entweder dem Verein oder den Athletinnen und Athleten direkt zugute. Jeder Antrag wird von der LoRo-Sportkommission einzeln beurteilt, unabhängig von der Sportart und vom Zielpublikum. Das Gremium entscheidet, wie stark und in welcher Form ein Projekt unterstützt werden kann.

Ausbildung der Trainerinnen und Trainer

Damit ein Sportverein passende Angebote für Menschen mit einer Behinderung anbieten kann, braucht es Trainerinnen und Trainer mit einer entsprechenden Ausbildung. Jugend und Sport (J&S) bietet eine solche Ausbildung an. Das interdisziplinäre Modul "Sport und Handicap" befähigt J&S-Leitende, mit Menschen mit Beeinträchtigung zu arbeiten. Interessierte aus unterschiedlichen Sportarten lernen gemeinsam, was die Bedürfnisse dieser Menschen sind und worauf besonders Acht gegeben werden muss.

Integration statt Separation

Um den Sportvereinen mit gutem Beispiel voranzugehen, fördert der Kanton vor allem die Integration im Rahmen des Schulunterrichts. Viele Vereine hätten noch Hemmungen, wenn es um die Integration von Menschen mit Behinderung geht. "Wenn ein Kind in der Schule integriert ist und am Regelunterricht teilnehmen kann, warum sollte es dann dort nicht funktionieren?", so Jean-Marc Aebischer vom Amt für Sport.

Flächendeckendes Angebot, aber wann?

Laut Jean-Marc Aebischer wäre die Idealvorstellung vom Kanton, dass es in Freiburg ein flächendeckendes Angebot an inklusiven Vereinen gibt.

Jeder sollte in seinem eigenen Dorf im Sportverein mitmachen können.

Konkrete Zielsetzungen, wie und bis wann das passieren soll, gibt es aber nicht. Die Verantwortung liege in den Händen der Vereine selbst, ob sie ein solches Angebot machen können und wollen. Der Kanton unterstütze die Vereine dabei, habe aber keinen Richtplan für die Umsetzung.

RadioFr. - Patrizia Nägelin
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