Staatsratskandidaturen: Alizée Rey (SP)

Am 7. November finden kantonale Wahlen statt. Wir stellen die 19 Personen vor, die für den Staatsrat kandidieren. Heute Alizée Rey.

Ist seit zwei Jahren Parteipräsidentin der SP Freiburg. Jetzt will sie zusätzlich noch in den Regierungsrat: Alizée Rey. © RadioFr.

Kurzportrait: Die 34-jährige Alizée Rey lebt in Villars-sur-Glâne und stammt aus Treyvaux im Saanebezirk. Sie ist dort mit einem Bruder und drei Schwestern aufgewachsen. Nach dem Gymnasium wollte sie Ärztin werden, hat sich dann aber für ein Jurastudium entschieden. Nach dem Abschluss arbeitete sie beim Bund im Bereich Sozialversicherungen. Mit 28 wurde sie SP-Mitglied, heute ist sie Gemeinderätin von Villars-sur-Glâne und seit zwei Jahren Präsidentin der SP Freiburg.

Der Grund für Alizée Reys Staatsratskandidatur ist, dass sie mehr für die Leute im Kanton tun möchte. "Wir sind ein reicher Kanton, aber wir könnten noch viel mehr in Ausbildung, Sozialwesen und Nachhaltigkeit investieren."

Eines ihrer wichtigsten Anliegen ist die Schaffung eines Mindestlohns im Kanton Freiburg. "Weniger als 50 Prozent der arbeitenden Bevölkerung hat einen Gesamtarbeitsvertrag. Gerade in der Pandemie haben wir gemerkt, wie wichtig ein Mindestlohn ist, damit die Arbeitnehmenden in Würde leben können", erklärt sie ihre Vision. Ein solcher Mindestlohn würde laut ihr etwa 4'000 Franken pro Monat für eine Vollzeitstelle betragen.

Jedoch gibt es viele Unternehmen im Kanton, welche sich den Mindestlohn für ihre Angestellten nicht leisten können. Alizée Rey sieht jedoch nicht die Gefahr, dass Arbeitsplätze verschwinden könnten. "Es gibt bereits jetzt einen Fonds für Arbeitsplätze. Dieser wäre eine Hilfe für Unternehmen, die den Mindestlohn nicht zahlen können", gibt sie ihre Einschätzung.

Das zweite wichtige Thema ist für Alizée Rey die Förderung der erneuerbaren Energieträger. "Mit dem Atomausstieg wird die Gefahr eines Blackouts grösser. Daher müssen wir mehr auf erneuerbare Energie setzen und gleichzeitig unsere Beziehungen mit der EU verbessern."

Alizée Reys politische Schwerpunkte haben auch einen starken regionalen Bezug. "Auch auf der Gemeindeebene wird die erneuerbare Energie immer wichtiger. Beispielsweise überlegen wir in Villars-sur-Glâne ständig, welche erneuerbaren Alternativen wir zu Öl und Gas haben und wie wir diese fördern können." Sie selbst versucht in ihrem Privatleben immer weniger Strom zu verbrauchen. "Heutzutage muss man immer medial verbunden sein. Ich merke selber, dass Stromsparen gar nicht so einfach ist." 

RadioFr. - Martin Zbinden / cys
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