Erhöhung der Stromkosten stösst auf Unverständnis

Die Groupe E hat für gewisse Stromanbieter im Kanton die Stromkosten massiv erhöht. Die IB Murten zeigt sich darüber alles andere als erfreut.

Wenn die Stromkosten der Groupe E weiter steigen, werden sich kleinere Stromanbieter nach Alternativen umschauen müssen. © Keystone

In Teilen vom Kanton Freiburg wird der Strom ab nächstem Jahr teurer. Die Groupe E hat die Preise für die Stromanbieter, die das Netz vom Freiburger Energieunternehmen benötigen, um knapp 20 Prozent angehoben. Betroffen ist unter anderem IB Murten. Das Unternehmen verkauft den Strom aufgrund der Teuerung nun auch für mehr Geld.

Für einen fünfköpfigen Haushalt in Murten ändert sich jedoch nicht viel. Eine Familie muss pro Jahr nun 40 Franken mehr zahlen. Anders sieht es beim Gewerbe im Seebezirk aus. Bei den entsprechenden Unternehmen fallen Mehrkosten von mehreren zehntausend Franken an.

Der Direktor der IB Murten, Charles Nicolas Moser, kann die horrende Preiserhöhung nicht nachvollziehen: "Die Tarife waren jahrelang ziemlich stabil. Deswegen erstaunt es uns, dass die Groupe E plötzlich massive Erhöhungen beschliesst." IB Murten hat bei der Groupe E nach einer Erklärung gebeten – bisher jedoch vergebens.

Die fehlende Transparenz kritisiert Gruyère Energie ebenfalls. Die Mediensprecherin der Groupe E, Nathalie Salamin, findet hingegen, dass alles kommuniziert worden sei: "Es ist nie angenehm zu erfahren, dass die Preise steigen." Einen Dialog habe es aber gegeben. "Zudem passten wir die Kosten vom Netzwerk in den letzten Jahren nicht an, obwohl wir jeweils grössere Ausgaben hatten", fügt Salamin hinzu.

Anbieter wechseln

Trotzdem bleibt eine grosse Frage offen: Wird der Strompreis in den nächsten Jahren noch weiter steigen? Die Groupe E sagt daraufhin, dass dies der Fall sein könnte. Wenn der Preis teurer wird, könnten die Betriebe den Stromversorger theoretisch wechseln. Die Groupe E verkauft auch direkt Strom an Unternehmen. Handelt es sich daher bei der Preiserhöhung um einen Versuch, den kleineren Stromanbietern Kunden abzuwerben?

Die Antwort auf diese Frage könnt ihr im zweiten Teil unseres Artikels lesen.

RadioFr. - Nadine Schmid / faeb/cys
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