"Sind alle Pisten offen, arbeitet man bis 1:00 Uhr nachts"

Thomas Sahli präpariert mit seinem Team die Pisten im Schwarzsee-Gebiet. Er erzählt aus dem Alltag der Pistenpräparateure.

Die Skisaison fängt an diesem Wochenende auch im Schwarzsee-Gebiet an. Wir sind, kurz vor der Eröffnung, vorbeigegangen und haben Thomas Sahli begleitet. Er ist der technsiche Leiter der Kaisereggbahnen.

Thomas Sahli
Thomas Sahli bei der Arbeit (c) Frapp

Im Unterland haben wir das Gefühl, es sei viel Schnee gefallen. Wie sieht es hier oben bei euch aus? 

Thomas Sahli: Jeder Schnee, der fällt, ist für uns wertvoll. Hier bei uns gab es rund 20 Zentimeter. Das ist zwar schön, doch reicht das nicht, um eine gute Piste anbieten zu können. Weiter oben gab es ein wenig mehr, aber immer noch zu wenig für eine gute Piste.

Schaut ihr schneetechnisch langfristig auf die Saison oder plant ihr von Schnee zu Schnee?

In erster Linie gehen wir von Tag zu Tag. Natürlich probieren wir längerfristig zu planen. Aber je weiter nach vorne man schaut, desto unsicherer sind natürlich die Wetterprognosen. 

Hinter uns stehen Flipcharts mit To-Do-Listen. Vieles ist schon durchgestrichen. Wie bereit seid ihr für die Saison?

Diese Flipcharts sind noch von der Zwischensaison, von Anfang November, als wir den Betrieb eingestellt haben und uns an die Umstellungsarbeiten für den Winter gemacht haben. In diesem Bereich sind wir ziemlich bereit. Jetzt aber waren wir beschäftigt, den Neuschnee zu drücken und Kunstschnee zu produzieren. Wenn der Schnee steht und die Pisten bereit sind, können wir öffnen.

Wie viele Stunden sitzt man denn in einem Pistenfahrzeug pro Saison?

Unser System zeichnet von jedem Chauffeur seine Fahrstunden auf. Die Fahrzeuge machen bei uns im Schnitt 500 Stunden im Jahr. Wir haben drei Fahrzeuge. Zusammengerechnet fahren unsere Chauffeure deshalb rund 1500 Stunden.

Pistenbully
1500 Pistenbully-Stunden pro Saison braucht es im Schwarzsee-Gebiet. (c) Frapp

Und das häufig bei Nacht, oder?

Im normalen Tagesbetrieb fangen die Chauffeure um 15:45 Uhr mit der Kontrolle des Fahrzeuges an, um ca. 17:00 Uhr ist die Pistenkontrolle durch und dann bekommen die Chauffeure das OK des Pistenrettungs-Chefs und können dann auf die Piste. Wenn wir das gesamte Skigebiet offen haben, dauert die Pistenpräperation bis ca um 1:00 Uhr nachts.

Die Arbeitszeiten sind nicht einfach. Ist es schwierig, deswegen neue Leute zu rekrutieren?

Nein, das geht noch gut. Die Pistenfahrzeuge faszinieren und für Viele ist das auch weiterhin ein Bubentraum, ein solches Fahrzeug zu steuern. Darum finden wir immer wieder sehr motivierte, junge Leute, die das machen wollen.

Zum Abschluss: Was geben Sie den Leuten vor der Saison mit auf den Weg?

Am Samstag eröffnen wir die Saison, das Wetter wird gut, wir erwarten kalte Temperaturen. So können wir super in den Winter starten.

Philippe Wiederkehr durfte ein Pistenfahrzeug fahren. Das kam dabei raus:

RadioFr. - Philippe Wiederkehr / mdh
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