"Uns ist es sehr wichtig, die Seele des Ortes zu bewahren"

Die 27-jährige Freiburgerin Fannie Audergon hat ursprünglich Kunstgeschichte studiert - daher freut sie sich besonders, die Schweizerhalle mitsamt historischer Einrichtung zu übernehmen. "Ich habe in Büchern und Archiven Recherchen über die Schweizerhalle gemacht", sagt sie. Dabei habe sie herausgefunden, dass das Restaurant 1872 eröffnet wurde. "Die Schweizerhalle ist dieses Jahr 150 Jahre alt. Ich fand, das ist ein schönes Zeichen." Fannie Audergon und ihr Partner übernehmen das Lokal im Juni. Bis dahin wird es noch von den bisherigen Wirtsleuten, Marco Reinhard und Antoinette Pidoux, geführt.

Zurzeit arbeitet Fannie Audergon im Restaurant Hôtel de Ville in Freiburg. Ihr dortiger Chef habe ihr und ihrem Partner geraten, die Schweizerhalle zu übernehmen, erzählt Audergon. Daraufhin hätten sie Kontakt mit den heutigen Besitzern aufgenommen, und diese seien einverstanden gewesen, den beiden "die Schlüssel zu übergeben". Fannie Audergons Partner arbeitet schon seit 25 Jahren in der Gastronomie. Er war bereits Geschäftsführer und Leiter von mehreren Bars und Restaurants in Freiburg und Lausanne. Auch die heutigen Besitzer der Schweizerhalle sind bereits lange im Geschäft: "Sie haben dort 20 Jahre lang gearbeitet. Das ist wirklich ein Vorbild", sagt Fannie Audergon.

Wiedereröffnung im Juli

"Wir haben grossen Respekt für die Arbeit der heutigen Wirte", erklärt Audergon. Daher wollen sie und ihr Partner nicht gleich alles umkrempeln. "Wir wollen diese Stimmung, die Seele des Ortes bewahren." Nach der Übernahme schliesst die Schweizerhalle zunächst für einen Monat, damit sie renoviert und neu eingerichtet werden kann. Aber es seien keine grossen Arbeiten geplant, sagt Audergon. Die Wiedereröffnung soll im Juli stattfinden. "Wir bringen unseren Geschmack mit und unsere Rezepte. Aber auch einige Gerichte der heutigen Wirte bleiben auf der Speisekarte."