Unterschiedliche Behandlung in Pflegeheimen
Die Impfkampagne in den Freiburger Alters- und Pflegeheimen ist weitgehend abgeschlossen. Wer sich jetzt noch umentscheidet, hat es schwer.

85 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner sind gegen das Corona-Virus geimpft. Sie dürfen wieder Besuch im eigenen Zimmer empfangen. Für die anderen gelten hingegen strengere Schutzmassnahmen und ein Besuchsverbot in den eigenen vier Wänden. Das sei schwierig und bedeute für die Pflegeheime eine Dilemma-Situation, sagt Christine Meuwly vom Gesundheitsnetz Sense.
Deshalb ist es verständlich, dass manche Bewohner ihre Meinung geändert haben und sich doch noch impfen lassen möchten. „Wir wünschen uns alle, dass sie das Leben geniessen können, das sie vorher hatten.“ Nur geht das zurzeit nicht. „Bei denjenigen Leuten, die beide Impfungen erhalten haben, sind mobile Teams ins Pflegeheim gekommen“, erklärt Meuwly.
Ein erneuter Einsatz solcher Teams ist aber nicht vorgesehen. „Mit den Impfstoffen, die man zurzeit hat, kann man nicht für zwei oder drei Leute die Impfdosen ins Pflegeheim bringen“, so Christine Meuwly. Denn diese müssten zum Teil stehend bei minus 80 Grad transportiert werden.
„Leute, die nachträglich noch eine Impfung machen wollen, müssen wie alle anderen in ein Impfzentrum gehen“, sagt Meuwly. So lautet die Empfehlung des Kantons. Doch mit den aktuellen Schutzmassnahmen lässt sich das logistisch für die Pflegeheime kaum bewältigen. Vorerst bleibt es somit bei einer ungleichen Behandlung der Seniorinnen und Senioren in den Alters- und Pflegeheimen. Gespräche mit dem Kanton, um Lösungen zu finden, laufen aber noch.




