Wahlkampagnen zwischen analog und digital
Isabelle Chassot von der Mitte-Partei ist vor allem digital sichtbar. Ihr Kontrahent Carl-Alex Ridoré von der SP setzt eher auf Plakate.

„So klar ist es sonst nicht“, sagt Etienne Rumo, Professor an der Hochschule für Wirtschaft in Freiburg. Er meint damit die unterschiedlichen Wahlkampfstrategien der beiden Kandidaten. Während Isabelle Chassot vor allem auf die sozialen Netzwerke setzt, strahlt uns Carl-Alex Ridoré von Plakatwänden entgegen. Dies sei ein Phänomen, das es in der Vergangenheit wohl noch gar nicht auf diese Art und Weise gegeben habe, also dass sich die Kampagnen so stark voneinander unterscheiden.
Es sei klar ersichtlich, dass Isabelle Chassot von der Mitte-Partei den Umweltschutz hoch gewichte und deshalb eher zurückhaltend sei mit Plakaten. Ihre Strategie könne genauso wirkungsvoll sein wie diejenige von Carl-Alex Ridoré, der im richtigen Zeitpunkt auf den Plakaten sichtbar geworden sei. „Man darf nicht zu früh auf den Plakaten erscheinen, aber auch nicht zu spät. Bei Carl-Alex Ridoré ist der Zeitpunkt aus meiner Sicht ideal.“
Die Wahlkampfstrategien sind vergleichbar mit der Wirtschaft. Auch da könnten einige Unternehmen nur im Internet Werbung machen, wie beispielsweise Start-Ups, die das Geld für andere Werbemittel nicht hätten. Und schliesslich entscheide ja nicht nur der Auftritt auf Plakaten und im Internet über Erfolg oder Misserfolg. Die Freiburgerinnen und Freiburger würden die Person als Ganzes wahrnehmen und dann ihre Wahl treffen.
Kandidaten sehen es nicht so klar
Ganz so klar wie der Hochschul-Professor sehen es die beiden Ständerats-Anwärter nicht. Isabelle Chassot sagt, sie setze sehr wohl auf Plakate, wenn auch erst später im Wahlkampf und zurückhaltend. Carl-Alex Ridoré sind hingegen soziale Netzwerke auch wichtig. Aber nicht nur, denn viele Freiburgerinnen und Freiburger könnten gar nicht damit umgehen.
Und am Schluss treffe man sich sowieso immer wieder, fasst es Isabelle Chassot zusammen, denn beide seien oft zusammen auf den Freiburger Märkten anzutreffen.