"Wenn ich wählen müsste, ob Gruyère oder Vacherin: Vacherin"

Für Manfred Lauper, Käser in Tentlingen, war schon früh klar, was sein Traumberuf ist. Daneben spielte er leidenschaftlich Schwyzerörgeli.

Manfred Lauper ist Käser in der Käserei Aergera in Tentlingen. Im vergangenen Herbst hat er an den Swiss Cheese Awards eine Auszeichnung für seinen Vacherin Fribourgeois AOP erhalten.

Das Diplom haben wir im Lädeli aufgehängt.

Er ist stolz auf diese Auszeichnung, die seine und die Arbeit vom gesamten Team wertschätzt.

Vom Käsereiberater zum selbstständigen Käser

Seit 2018 ist er als Milchkäufer, respektive Käser, in der Käserei tätig. Davor war er acht Jahre als Käsereiberater für die Region Westschweiz beim Staat in Grangeneuve.

Es hat mich einfach wieder zum Käsen gezogen

© Interprofession du Vacherin Fribourgeois

Lauper ist dankbar, mit Gruyère AOP und Vacherin Fribourgeois AOP zwei Top Schweizer Käsesorten produzieren zu dürfen.

Fixes Kontingent von der Sortenorganisation

Jährlich hat er ein Kontingent von 5500 Laiben Gruyère à 35 Kilogramm sowie 4300 Laiben Vacherin à sieben bis acht Kilogramm. Pro Jahr verarbeitet er 2,4 Millionen Kilogramm Milch, das entspricht rund 7000 Liter pro Tag.

Persönlich mag er die Käsesorten beide sehr gerne. Wenn er entscheiden müsste, fiele seine Wahl jedoch mittlerweile auf den Vacherin, verrät er. Am liebsten isst er ihn am Stück.

Neuer Trend in der Westschweiz

Was in der Romandie schon länger am Kommen sei, ist in der Deutschschweiz noch ziemlich unbekannt: Raclette mit Vacherin Fribourgeois AOP.

Die Deutschschweizer sind da noch etwas hinter dem Mond

Leider liege es budgettechnisch nicht drin, Werbung dafür zu machen. Lauper versucht, das zu pushen. Vor zwei Jahren am Lac Noir Festival habe er das erstmalig angeboten und es fand guten Anklang.

Wie Manfred Lauper als Kind zum Käsen kam und wer 99 Prozent seiner Produktion abnimmt, erklärt er im ersten Teil des Gesprächs:

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Der Beruf als Käser ist sehr gut mit der Familie vereinbar. 

Es hat selten ein Vater so viel Zeit für die Familie wie ich als Käser

Manfred Lauper steht zwar morgens bereits um vier Uhr auf, ist aber am Mittag wieder zu Hause und auch am Nachmittag sowie an den meisten Abenden zu Hause. So geniesst er die Zeit mit seinen Kindern im Sommer zum Baden, im Winter draussen im Schnee.

Karriere als Schwyzerörgeler

Seit er neun Jahre alt ist, spielt Lauper Schwyzerörgeli. Bis 18 machte er in einer Gruppe volkstümliche Musik. Er war später bei diversen Projekten dabei, spielte auch Schlagzeug, aber kam immer wieder zum Schwyzerörgeli zurück.

2006 gründete er mit einem Freund die "Stromstossörgeler", die bekannt wurden durch die ungewöhnliche Kombination der Instrumente: Bassgeige, Schwyzerörgeli, Schlagzeug und Gitarre machten volkstümliche Musik. Die Gruppe etablierte sich in den letzten 17 Jahren immer mehr als stimmungsvolle Partycoverband.

Letztes Jahr hat Manfred Lauper entschieden, die Stromstossörgeler zu verlassen. Er habe mit Beruf und Familie seine Prioritäten gesetzt. Ausserdem sei nach 31 Jahren Musik auch mal Zeit für eine Pause.

Ich habe schon wieder Projekte im Hinterkopf, die ich dann nächstes Jahr starten möchte

Die zukünftigen Projekte sind noch nicht spruchreif, zumal Lauper selber noch nicht genau weiss, wie diese aussehen. "Vielleicht andere Musikstile mit dem Handörgeli."

Wie Manfred Lauper mit acht Jahren zum Schwyzerörgeli kam und was der Erfolg mit dem "Schwyzerörgeli-Quartett Seisefäger" für seine Eltern bedeutete, erklärt er im zweiten Teil des Gesprächs:

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