Verband sorgt mit Scheinziehung für Ärgernis

Im Halbfinal des Freiburger Frauencups duellieren sich Courgevaux I und Courgevaux II. Der Verband wollte keine Auslosung. Ein Kommentar.

Das Clubinterne Duell findet am Mittwoch in der Froideville statt. © zvg

Am Mittwochabend steht im Freiburger Frauencup der Halbfinal an. Châtel-St-Denis trifft auf Cugy. Soweit so gut. Im anderen Halbfinal stehen sich aber Courgevaux-Kerzers I und Courgevaux-Kerzers II gegenüber. Also zwei Teams des gleichen Clubs. Das hat es noch nie gegeben.

Besonders delikat an der Sache ist, dass der Freiburger Fussballverband bei der Auslosung kurzerhand eine Scheinziehung veranlasst hat, um sicherzustellen, dass die beiden Teams gegeneinander spielen.

Anders als im Aktivencup der Herren, können im Frauencup mehrere Teams vom gleichen Club teilnehmen. Bei den Frauen ist die Regelung anders, weil der Verband möglichst viele Teams im Cup haben möchte. Das sagt Alfons Duffing, Verantwortlicher des Wettspielkalenders beim FFV, auf Anfrage von RadioFr. Deshalb kann zum Beispiel Courgevaux-Kerzers mehrere Teams im Cup anmelden. Das Problem für den Verband: Sowohl das Fanionteam als auch die zweite Equipe haben in diesem Jahr den Halbfinal erreicht. Im Voraus habe man diese Situation nicht antizipieren können, heisst es vom Verband.

Mit grauen Kugeln zur Scheinziehung

Der Freiburger Fussballverband schaltet bei den Cup-Auslosungen immer einen Livestream auf Facebook. So auch vor dem Halbfinal. Zu Beginn des Videos staunten wohl alle Zuschauerinnen und Zuschauer nicht schlecht, als Präsident Benoît Spicher und Duffing erklären, dass die beiden Teams aus dem gleichen Club im Halbfinal gegeneinander spielen müssen. Danach wird eine Scheinziehung vollzogen, Courgevaux-Kerzers I und II erhalten beide eine graue Kugel, sodass sie auch nacheinander gezogen werden. Verständlicherweise löst diese Entscheidung beim Seeländer Club keine Freudensprünge aus. Die Erklärung des Verbands? Zwei Teams vom gleichen Club habe es in einem Final noch nie gegeben. Der Verband möchte verhindern, dass zwei Teams des gleichen Clubs im Final gegenüberstehen. Deshalb entschied sich der FFV, dass die beiden Teams im Halbfinal aufeinandertreffen. Im bisherigen Reglement ist eine solche Vorschrift aber nirgends aufzufinden.

Unverständnis

Das ist aus meiner Sicht eine Frechheit. Für mich gäbe es zwei andere Optionen. Entweder lässt der Verband nur ein Team pro Club am Cup zu oder man führt eine richtige Auslosung durch. Die Paarung Courgevaux I und Courgevaux II hätte auch im herkömmlichen Auslosungsverfahren gezogen werden können, so aber entzieht der Verband dem Club die Chance, dass sich beide Teams für den Final qualifizieren können. Die Erklärungen des Verbandes sind höchstens schlechte Ausreden.

Stellt sich die Frage, wie solche Situationen künftig verhindert werden können. Zumindest eine Änderung gibt es für nächstes Jahr. Alfons Duffing vom Verband bestätigt, dass Vereine aus der 1. Liga und höher nicht mehr am Freiburger Frauencup teilnehmen können. Das Fanionteam von Courgevaux-Kerzers hat damit die letzte Gelegenheit Freiburg Cupsieger zu werden.

RadioFr. - Fabian Aebischer
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