Zigaretten-Automaten bleiben in den Freiburger Restaurants
Die Freiburger Tabak-Lädeli und Bars werden von der angenommenen Tabak-Werbeverbot-Initiative keine grossen Konsequenzen spüren.

Am Sonntag hat das Schweizer Stimmvolk die Initiative "Kinder ohne Tabak" angenommen. Der Kanton Freiburg hat dem Tabak-Werbeverbot für Minderjährige mit 63% Ja-Stimmen zugestimmt. Das sind mehr als sechs Prozentpunkte mehr als der nationale Schnitt.
Der Kanton Freiburg als Vorreiter
Dieses klare Abstimmungs-Resultat könnte auch damit zusammenhängen, dass im Kanton Freiburg bereits ein Tabak-Werbeverbot für Kinder und eine Alterslimite von 18 Jahren existiert. Christine Jakob, Grossrätin FDP und Inhaberin eines Tabaklädelis in Murten sagt deshalb:
Diese Abstimmung hat für mein [Tabak]-Lädeli keine grossen Konsequenzen
Anders sehe das in den Innerschweizer Kantonen aus, wo die Altersgrenze für den Erwerb von Tabakwaren (Zigaretten, Zigarillos, Stumpen, Snus, Schnupftabak) bei 16 Jahren liegt. Ganz allgemein sagt Christine Jakob, dass sie sowieso keine klassische Werbung geschaltet habe, weder durch Plakate im Geschäft, noch durch Inserate in Zeitungen.
Strenges Facebook
Hingegen hat Christine Jakob bereits auf Facebook einen Artikel publiziert, der legalisierte CBD-Produkte (Cannabis) ihres Geschäftes vorgestellt hatte. Der Social-Media-Riese habe daraufhin sofort reagiert und ihr die Rote Karte gezeigt. Neben den bereits existierenden kantonalen Gesetzen hat also auch die strenge Facebook-Politik dazu beigetragen, dass bereits vor der Annahme dieser Initiative strenge Regeln galten.
Zigaretten-Automaten bleiben in Restaurants
Auch in den Restaurants und Bars ändert sich nicht viel. Zwar haben Kinder zu Cafés und Bistros Zutritt, trotzdem dürfen die Zigaretten-Automaten stehenbleiben. Vize-Präsident von Gastro-Fribourg, Nicolas Berset, bestätigt, dass auf diesen Automaten zwar die Werbung für das Tabakprodukt überstrichen werden müsse, der Automat darf aber bleiben. Er geht davon aus, dass die Tabakfirmen sich direkt um diese Umgestaltung der Automaten kümmern werden. Die Alterskontrolle bleibt aber natürlich bestehen. Da es sich bei diesen Zigaretten-Automaten um einen Service am Kunden handle und die Wirte dadurch nicht viel Geld verdienen, hatte sich Gastro-Suisse auf eine Stimmfreigabe bei der Initiative geeinigt.
Valora nervös
Anders sieht die Gefühlslage bei den grossen nationalen Akteuren aus. Die Valora-Gruppe umfasst mehrere Marken, darunter auch alle Kioske der Schweiz. Die Medienstelle vermeldet am Montag, dass Valora zuerst die Umsetzung der Initiative (innerhalb von maximal drei Jahren) abwarten will. Klar ist aber, dass Minderjährige Zugang zu Kiosken haben und deshalb jegliche Werbefläche wohl tabak-frei sein muss. Dies wäre für Valora mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden.