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Das HFR kämpft mit fehlendem Pflegepersonal

Am Freiburger Spital sind zurzeit 30 Stellen offen, die meisten davon in der Pflege. Pflegedirektorin Aline Schuwey ist besorgt.

Das HFR sucht nach diplomierten Pflegefachkräften, die länger bleiben wollen und idealerweise zweisprachig sind. © RadioFr.

"Ja, es ist kein Gerücht, es ist Fakt!", sagt Aline Schuwey, Pflegedirektorin des HFR. "Wir haben schweizweit einen Pflegenotstand und davon ist auch das HFR betroffen", so Schuwey weiter. Derzeit gibt es im HFR 30 offene Stellen, wobei vor allem das diplomierte Pflegepersonal fehlt. Das Spital möchte qualifiziertes, möglicherweise zweisprachiges Personal einstellen, das längerfristig bleibt. Hat das HFR bei der Personalauswahl schlicht zu hohe Ansprüche?

"Ich denke nicht", sagt Aline Schuwey. "Der Patient steht bei uns im Zentrum und hat das Recht auf eine gute Betreuung. Der Durchschnitt der Behandlungszeit im HFR beträgt weniger als eine Woche, das heisst, die Leute kommen mit akuten Problemen, die wir ernst nehmen müssen! Deshalb vertreten wir eine qualitativ hochstehende Pflege, damit die Patienten mit gutem Gewissen heimgehen können."

Gemäss Pflegechefin Aline Schuwey ist die qualitativ hochstehende Pflege allerdings einem grossen Risiko ausgesetzt, wenn die entsprechenden Stellen nicht besetzt werden können.

Keine Stellen in Pflege abgebaut

Im Januar war bekannt geworden, dass das HFR 60 Vollzeitstellen abbaut. Zwar sollte es gemäss der Spitalleitung zu keinen Entlassungen kommen, trotzdem reagierte die Gewerkschaft VPOD damals erbost. Und die Frage stellt sich, ob das HFR für diese Vision jetzt die Zeche bezahlt? Aline Schuwey weist darauf hin, dass nicht 60 Stellen in der Pflege abgebaut wurden. Vor allem im administrativen Bereich, unter anderem im Pflegebereich, seien Stellen gestrichen worden, aber nicht am Bett vom Patienten, so Schuwey weiter.

Was der Pflegechefin im Moment weitere Bauchschmerzen bereitet, ist die relativ hohe Absenzenquote. "Im Moment fehlen zwischen 7 und 15 Prozent, wegen diversen Absenzen wie Schwangerschaft, Krankheit oder Unfällen", berichtet die Pflegechefin. Dies ist ein weiterer Unsicherheitsfaktor, aber vielleicht auch ein Alarmzeichen, dass es dem Personal langsam aber sicher zu viel wird? Aline Schuwey kann die Absenzen nachvollziehen. "Es zeigt einfach, dass das Personal durch Covid sehr stark beansprucht wurde, deshalb hoffe ich sehr, dass wir schnell gut qualifiziertes Personal finden."

Hoffnung auf den September und die Politik

Mit etwas Hoffnung blickt Aline Schuwey auf den September. Auf den 1.9. stellt das HFR 16 Leute im Pflegebereich neu an. Weiter hofft Schuwey, dass der Pflegeberuf durch die Pflegeinitiative attraktiver gemacht wird und sich mehr junge Leute für einen Job im Pflegebereich interessieren.

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RadioFr. - Ivan Zgraggen / iwi
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