Freiburger Bienen besonders fleissig
Der Kanton Freiburg ist dieses Jahr Spitzenreiter bei der Honigproduktion. Der Imkerverein Sense erklärt, was zur guten Ernte beitrug.

Über 33 Kilo Honig produzierten Freiburger Imkerinnen und Imker dieses Jahr im Durchschnitt. Das sind knapp 10 Kilo mehr als im Vorjahr. Die Präsidentin des Imkervereins Sense, Franziska Ruprecht, freut sich über das gute Ergebnis: "Wir sind sehr stolz und dankbar, dass es so viel Honig gegeben hat." Das sei nicht selbstverständlich, sagt Ruprecht, die schon über 17 Jahre Imkerin ist. Jedes Jahr sei ganz anders.
Ob die Honig-Ernte gut oder schlecht ausfällt, hängt von vielen Faktoren ab, erläutert sie. Dieses Jahr gab es keinen Frost im Frühling, wodurch die Blüten unbeschadet blieben. Die Bise wehte nicht so oft, wodurch der Nektar in den Blüten nicht austrocknete. Und allgemein gab es viele Blüten, bei denen sich die Bienen bedienen konnten.
Auch gutes Jahr für Waldhonig
Bei der Gewinnung von Waldhonig spielen Blüten keine direkte Rolle. Die sogenannte "Wald-Tracht" entsteht, wenn Blattläuse den Siebröhrensaft der Bäume trinken und eine süsse Substanz ausscheiden. Diese sammeln die Bienen dann, wodurch der dunkle Waldhonig entsteht, erklärt Franziska Ruprecht. Es muss also die ideale Menge Blattläuse geben, genügend Feuchtigkeit und Wärme. Dieses Jahr war die Wald-Tracht optimal - die letzte Ernte erfolgte wegen der grossen Trockenheit im Sommer.
Weshalb gerade im Kanton Freiburg die Honig-Ernte so gut ausfiel, kann die Präsidentin des Imkervereins Sense nicht abschliessend sagen. Es komme sehr auf das Klima an: "Schon in unserem Vereinsgebiet ist es total unterschiedlich. Wenn es im Oberland gewittert hat, konnte es sein, dass wir im unteren Teil, etwa in Ueberstorf, gar keinen Regen hatten. Das ganze Jahr war völlig regionsabhängig."
Bienen brauchen bald Kälte
Der heisse Sommer hat nicht - wie man annehmen könnte - zum guten Honig-Jahr beigetragen. Im Gegenteil: Mit der Hitzewelle ab Juli nahm die Honigproduktion ab. Bienen brauchen nicht nur Wärme, sondern auch Feuchtigkeit. Und diese habe im Sommer gefehlt, so Franziska Ruprecht.
Ende Juli, Anfang August ernten die Freiburger Imker zum zweiten und letzten Mal Honig. Danach brauchen die Bienenvölker nämlich Zeit, um sich einen Vorrat für den Winter anzulegen. 20 bis 25 Kilo Honig sollten sie zur Verfügung haben, damit sie nicht verhungern. Damit die Bienen gut versorgt sind, sollte es bald mal kalt werden, sagt die Präsidentin des Imkervereins Sense. Bleibt es warm, so bleiben die Bienen aktiv, und verbrauchen bereits einen Teil ihres Wintervorrats.