Russisches Geld in Freiburg, Freiburger Geld in Russland
Russische Vermögenswerte werden infolge des Angriffskriegs von Russland gegen die Ukraine weltweit eingefroren.
Gibt es auch im Kanton Freiburg russische Staatsbürger oder Unternehmen, die von den Sanktionen der EU betroffen sind? Oder präziser gesagt: Wurden auch in Freiburg Vermögenswerte von Menschen und Firmen aus Russland eingefroren? Diese Frage haben zwei Grossräte dem Staatsrat gestellt. Laut dem kantonalen Steueramt lebt keine Person in Freiburg, die auf der Sanktionsliste der EU oder der Schweiz steht.
Auch die Freiburger Kantonalbank hat nachgeforscht. Aufgrund des Bankgeheimnisses will sie nicht zu viele Informationen preisgeben. Die Zahl der russischen Staatsbürger, die bei der Bank ein Vermögen von über 100'000 Franken deponiert haben, sei aber klein. Zudem hat die Bank gewisse Massnahmen ergriffen. Sie vergibt keine Kredite mehr an Leute aus Russland und führe auch keine Geldüberweisungen in das Land durch.
Russische Wertpapiere sollen abgestossen werden
Allerdings befindet sich nicht nur russisches Geld in Freiburg, sondern auch Freiburger Geld in Russland. Der Grossrat François Ingold (Grüne) wollte vom Staatsrat wissen, ob die Freiburger Pensionskassen über Anlagen verfügt, die im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine problematisch sind. Der Staatsrat erklärte daraufhin, dass Freiburger Pensionskassen zurzeit 1,4 Millionen Franken an russischen Wertpapieren halten. Das macht in etwa 0,02 Prozent des Gesamtvermögens der Pensionskassen aus.
Laut dem Sanktionspaket, das der Bundesrat im März von der EU übernommen hat, dürfen russische Wertpapiere nur noch beschränkt gehalten werden. Der Staatsrat schreibt, dass die kritischen Wertpapiere bei Gelegenheit in den nächsten Monaten abgestossen werden sollen. Sofort sei das aber nicht möglich.
