Wie nachhaltig ist die Pensionskasse des Staatspersonals?

Zwei Mitglieder des Grossen Rats beschuldigten die PKSPF, durch seine Investitionen in fossile Brennstoffe die Umwelt zu schädigen.

Der Staatsrat reagiert auf Vorwürfe von Nachhaltigkeitsmangeln. (Symbolbild) © Keystone

Die beiden Mitglieder des Grossen Rats, Marie Lecrat (SP, Vuadens) und Sinom Zurich (SP, Freiburg) konfrontierten in einer Anfrage den Staatsrat mit Kritik an der Nachhaltigkeitspolitik der Pensionskasse des Staatspersonals (PKSPF). Sie kritisieren, dass die PKSPF ihrer Vorbildrolle für Unternehmen im Kanton nicht gerecht werde. Im Rating der Kima-Allianz schneide die Pensionskasse nämlich schlecht ab.

Ende 2021 habe die PKSPF eine Charta für nachhaltiges Anlegen verabschiedet, was zeigt, dass die Einschätzungen stimmen und die Absicht, verantwortungsvoller zu investieren, vorhanden ist. Jedoch werden keine konkreten Zahlen bezüglich der Investitionen in fossile Energien genannt, ebenso fehlen jegliche Details zum Aktionsplan der PKSPF zur Erreichung ihrer Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Diese Ziele beinhalten eine 50 prozentige Reduzierung bis 2030 und Netto-Null-Emissionen bis 2050.

Levrat und Zurich wollten vom Staatsrat verschiedene Fragen zum Thema Nachhaltigkeit beantwortet haben.

Zu Beginn weist der Staatsar darauf hin, dass die neuen Website der PKSPF über ein eigenes Menü zur Nachhaltigkeitspolitik ihrer Investitionen verfüge.

Die Kritik am schlechten Abschneiden beim Ranking der Klima Allianz relativiert der Staatsrat. Die letzte Überprüfung durch die Klima-Allianz habe stattgefunden, bevor die Anpassung des Anlagenportfolios der PKSPF an ihre Nachhaltigkeitscharta abgeschlossen war. 

Die Frage auf das derzeitige Investitionsvolumen der PKSPF in Erdöl, Gas, Kohle und erneuerbare Energien konnte vom Staatsrat nicht beantwortet werden. Die PKSPF plant jedoch, im ersten Halbjahr 2023 einen Nachhaltigkeitsbericht über ihre Anlagen zu veröffentlichen.

Die PKSPF habe eine CO2-Bilanz für ihr Immobilienportfolio erstellt, welche in Zusammenarbeit mit Signa-Terre SA durchgeführt wurde. Ende 2022 lagen die Gesamtemissionen des Immobilienparks der PKSPF unter dem schweizerischen Durchschnitt. Die PKSPF plane, bis 2027 150 Millionen Franken für die Renovation von 14 prioritären Standorten zu investieren, um die CO2-Emissionen der Gebäude um durchschnittlich 15 Prozent zu senken.

Der Aktionsplan der PKSPF zur Erfüllung der staatlichen Vorbildfunktion im Immobilienbereich beinhalte die 100 prozentige Versorgung neuer Projekte mit erneuerbaren Energien und einen ehrgeizigen Sanierungsplan für bestehende Gebäude.

Es gäbe keine spezifischen Vorgaben für die Arbeitgebervertreter im PKSPF-Vorstand bezüglich der Nachhaltigkeit der Anlagen. Ihr Ziel sei es jedoch, den Übergang zu nachhaltigeren Investitionen zu fördern und dabei mögliche negative Auswirkungen auf das Vermögen der PKSPF zu minimieren, um die Verpflichtungen gegenüber den Versicherten zu erfüllen.

RadioFr. - Fiona Fasel
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