Wieder mehr Lernende in der Landwirtschaft
In den letzten Jahren verlor der Beruf des Landwirten an Attraktivität. Nun steigen die Zahlen von Lernenden in der Landwirtschaft wieder an.

In der Schweiz gibt es immer weniger Landwirtinnen und Landwirte. Seit Anfang der 2000er-Jahre bis heute sind es rund einen Viertel weniger Menschen, die in der Landwirtschaft tätig sind. Das Berufsfeld scheint an Attraktivität zu verlieren. Trotzdem steigt die Anzahl Lernender in der Landwirtschaft wieder an.
Arbeit im Freien wieder beliebter
Obwohl bei den meisten Jugendlichen Berufe wie Mediamatiker, Influencer oder Kauffrau auf der Liste der Traumberufe stehen, steigt die Zahl der Lernenden in der Landwirtschaft seit 2019 wieder stetig an. Im Schnitt der letzten Jahre zählte das Kompetenzzentrum Grangeneuve rund 220 Lernende im Bereich der Landwirtschaft. In diesem Jahr sind es mit 290 Lernenden deutlich mehr, sagt André Stettler, Verantwortlicher für die Sektion Bildung in Grangeneuve.
Wir in der Landwirtschaft dürfen uns nicht beklagen. Wir haben deutlich mehr Lernende als früher.
Laut Stettler habe diese Entwicklung unter anderem auch mit der Pandemie zu tun. Die Menschen und somit auch die Jugendlichen suchen wieder mehr Bodenständigkeit und die Nähe zur Natur. Aber auch die lokalen Produkte und das Gesundheitsbewusstsein seien immer mehr im Trend, so Stettler.
Mehr Lernende, weniger Betriebe
Im Gegensatz zur Anzahl Lernender, nimmt die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe stetig ab. Nach Angaben vom Bundesamt für Statistik gibt es heute schweizweit rund 20'000 Betriebe weniger als noch anfangs der 2000er-Jahre. Allein im Kanton Freiburg ging die Zahl um mehr als Tausend Betriebe zurück: von 3'804 Betrieben (Stand 2000) auf 2'661 (Stand 2021).
Laut André Stettler werde diese Tendenz auch noch weitergehen. Grund dafür sei, dass vermehrt kleinere, oftmals Teilzeitbetriebe ihren Betrieb einstellen.
Die Tendenz geht klar in die Richtung: Weniger Betriebe, aber grössere Flächen.
Mit weniger Betrieben, aber mehr Lernenden ist die Zukunft der Landwirtschaftsbetriebe - zumindest für die nähere Zukunft - gesichert.






