"Ein grosses Versäumnis"

In seinem vierten Blog schreibt der Betreiber einer Gottéron-Fanseite auf Instagram über die geschützten Nummern bei Freiburg.

In der BCF-Arena gibt es unter dem Stadiondach keine Trikots, sondern eine LED-Wand mit den geschützten Nummern. © Keystone

Mein vierter Blog ist den gesperrten Nummern gewidmet. Freiburg-Gottéron vergibt acht Trikots nicht mehr. Das bedeutet, dass kein Spieler in Zukunft ihre Nummern tragen darf. Leider hängen die Trikots mit Namen seit der Renovierung der BCF-Arena aber nicht mehr unter dem Dach, sondern befinden sich über den Sitzen der Dragon Lounge. Neben diesen Namen finden wir seit diesem Januar auch denjenigen von René Fasel und seit dem Sommer den von Albert Michel, dem Präsidenten der Antre AG und ehemaligen Präsidenten der FKB.

Bei Gottéron sind folgende Nummern geschützt:

  • #4 Christian Hofstetter
  • #10 Mario Rottaris
  • #13 Benjamin Plüss
  • #19 Philippe Marquis
  • #44 Shawn Heins
  • #85 Gil Montandon
  • #90 Slava Bykov
  • #91 Andrei Khomutov

All diese Spieler wurden für ihren Werdegang geehrt, für das, was sie für Freiburg getan haben oder dafür, in einer Zeit der sportlichen und wirtschaftlichen Krise mit dem Club durch schwierige Zeiten sind. Wie zum Beispiel im Februar 2017, als man lesen konnte: "ein paar Sonnenstrahlen durch den Nebel". Damals hängte der Verein die #13 und #44 unter das Stadiondach. Das ermöglichte Gottéron, die Blicke der Fans für einen Abend abzulenken. Es war nämlich das Jahr, in dem wir in das Playout-Finale einzogen. Die Serie gewannen wir schlussendlich 4:1 gegen Ambri.

"Die Entscheidung wird vom Verwaltungsrat getroffen, nach einem internen Kriterienraster, das wir nicht preisgeben", erklärte Raphael Berger, der damalige CEO von Freiburg-Gottéron in dieser Zeit. Da eine gewisse klare Linie oder gar ein expliziter Kriterienkatalog fehlt, im Gegensatz zu zum Beispiel Bern, gibt es zwar einige Entscheidungen, an denen kein Zweifel besteht, wie Bykov und Khomutov. Aber andere haben für viel Aufsehen gesorgt ...

Subjektive Entscheidungen

Einer der beiden Hauptproblemfälle ist, dass Gottéron die #85 von Gil Montandon nicht mehr vergibt. Zwar verbrachte er von 1984 bis 1989 und von 2000 bis 2009 insgesamt 14 Saisons in Freiburg, seine beste Zeit hatte er aber beim Rivalen Bern. Dort gewann er unter anderem drei Schweizer Meistertitel, einen davon gegen Freiburg im Jahr 1992.

Der zweite Grund ist die Nicht-Entfernung der #16, eines gewissen Jean Lussier, der mit fast zwei Punkten pro Spiel zwischen 1978 und 1984 ein grosser Architekt des NLB-Titels und des Aufstiegs in die NLA im Jahr 1980 war. Seine bemerkenswerteste Saison war die Saison 1980/81 mit 61 Punkten in 27 Spielen! Ein grosses Versäumnis.

Zu den anderen Entscheidungen, die für Aufregung sorgen, gehört auch die von Shawn Heins. Er war zwar ein charismatischer und wichtiger Spieler, der unter anderem für seine Ausraster bekannt war, aber letztendlich verbrachte er nur sieben Jahre in Freiburg. Seitdem der Verein in der NLA spielt, haben 27 verschiedene Spieler in acht oder mehr Saisons mindestens ein Spiel bestritten. Da wir die Standards mit unserer #44 relativ tief angesetzt haben, hätten viele andere Spieler ihren Platz mehr als verdient - wie zum Beispiel in den letzten Jahren Alain Birbaum, Michael Ngoy oder Marc Abplanalp.

Letzterer war ein echter Drache, der seine Ausbildung in Freiburg absolvierte und 16 Saisons hier spielte. Aber auch andere grosse Namen fehlen, wie Jakob Lüdi, Pascal Schaller, Patrice Brasey oder Robert Meuwly.

In einigen Jahren werden ohne Diskussionen diejenigen von Julien Sprunger und Andrei Bykov hinzukommen, vielleicht auch Killian Mottet. Übrigens, Davos hat beispielsweise mit 31 Titeln nur vier Nummern zurückgezogen.

Wann kommen eigentlich die dreistelligen Trikotnummern, wenn alle Nummern von 1 bis 99 sind bereits geschützt sind? ;-)

Zu den weiteren Gottéron-Blogs

Frapp - Julien - Instagram @fr_gotteronfans
...