Von der Ernte bis zur Produktion
Soja ist seit einigen Jahren sehr gefragt. Deswegen baut der Landwirt Fritz Herren seit acht Jahren Sojabohnen an.

Auf einem Land so gross wie etwa drei Fussballfelder erntete Fritz Herren aus Lurtigen seine Sojabohnen. Im Vergleich zu Getreidepflanzen ist bei Sojabohnen Vorsicht geboten. Bereits beim Säen sollte man darauf achten, dass man dies tut, wenn keine Frost-Gefahr mehr besteht. Deswegen sät Fritz Herren seine Sojapflanzen im Mai. Bei der Ernte der Sojabohne, die aus dem asiatischen Raum stammt, muss man ebenfalls vorsichtig sein. Die Sojabohnen drohen nämlich schnell zu brechen.
Soja nicht gleich Tofu
Was viele nicht wissen: Nicht aus allen Sojabohnen kann man Tofu, Sojamilch oder andere Lebensmittel herstellen. Für sojabasierte Lebensmittel ist nur Bio-Soja erlaubt. Die Soja Fritz Herrens gehört beispielsweise nicht zu dieser Sorte, da er konventionelle Sojabohnen anbaut. Ausserdem ist er Saatgut-Produzent, das heisst, dass seine Soja-Ernte für die nächste Saat aufbereitet wird.
Deswegen muss man beim Ernten der Sojabohnen vorsichtig sein. Brechen die Bohnen nämlich, so können diese nicht mehr keimen und können nicht für die Saat weiterverwendet werden. Dafür müssen aber die gebrochenen Sojabohnen von den reinen getrennt werden. Dies geschieht in der Saatzucht Düdingen.
Sieben und schütteln
Seit 2010 nimmt die Saatzucht Genossenschaft Düdingen Sojabohnen an, um sie danach für den Verkauf aufzubereiten. Als ersten Schritt wird die von Fritz Herren angelieferte Ernte durch ein Gitter gelassen und kommt danach in einen Trichter. Bei der Annahme ist Joël Grossrieder dabei. Er ist bei der Saatzucht Düdingen der Verantwortliche für die Qualitätssicherung und den Anbau. Gegenüber RadioFr. erklärt er, wie es mit den Sojabohnen Fritz Herrens weitergeht: "Zuerst schauen wir uns die Ware an und machen eine sogenannte Eingangsbemusterung. Danach wird die Ware in die Gosse geleert, so gelangt sie in unsere Anlagen. Und dann bereiten wir die Ware auf".
Dazu gehört das Reinigen der Sojabohnen, wobei alles, was für die Weiterverwendung als Saatgut ungeeignet ist, heraus gesiebt wird. Das sind beispielsweise Blätter, Unkraut, Steine oder Erde. Zusätzlich werden gebrochene und verschrumpelte Sojabohnen aussortiert, da man diese nicht mehr als Saatgut gebrauchen kann.
Nur Wahres ist Bares
Aus den reinen Sojabohnen nimmt man eine kleine Menge heraus, um ein Muster für das Zertifizierungslabor von Agroscop aufzubereiten. Im Labor wird das Muster auf Reinheit untersucht, das bedeutet, es wird noch einmal kontrolliert, dass es keine Steine, Erde oder sonstige Fremdkörper enthält. Danach werden die Sojabohnen auf Keimfähigkeit untersucht. Jedes Muster muss ein Mindestmass an Keimfähigkeit enthalten, sonst erhält das Saatgut keine Zertifizierung. Doch nur mit der Zertifizierung kann die Ware dann auch verkauft werden.