Budget-Überschuss und offene Finanzierungs-Fragen

Gestern Abend versammelte sich der Generalrat von Wünnewil-Flamatt. Es wurde gewählt, diskutiert und rebelliert. Insbesondere bei den Finanzen.

Der Generalrat bei seiner zweiten Sitzung im aktuellen Jahr. © RadioFr.

1,1 Millionen Franken im Plus schliesst Wünnewil-Flamatt das Jahr 2022 ab. Gemurmel. Es folgt eine Wortmeldung. "Ich habe die Ergebnisse der letzten Jahre verglichen und festgestellt, dass immer wieder zu pessimistisch bilanziert wird", sagt Mitte-Generalrat Patrick Ducret. Ein Schmunzeln geht durch die Aula der Primarschule Flamatt. 

Sonja Schneuwly neue Generalrats-Präsidentin 

Walter Stähli, zuständiger Gemeinderat, hob kurz zuvor den Finger in die Luft. "Die finanzielle Situation ist stabil. Das spricht aber nicht für eine Steuersenkung. Wir brauchen entweder den Rotstift bei den Ausgaben oder aber ein Plus bei den Einnahmen." Auch Stähli schmunzelt bei Ducrets Wortmeldung. Der Generalrat genehmigt die Jahresrechnung 2022 mit einem Aufwand von 23.5 Millionen Franken schliesslich einstimmig. 

Auch die Übernahme der Stiftung Schöpfer und den Weiterverkauf an den aktuellen Pächter, Heribert Schöpfer, wird mit 45 Zustimmungen bei drei Enthaltungen durchgewunken. Weiter gab es einige Posten neu zu besetzen. Neu in der Einbürgerungskommission sitzt Diego Schmidt. Claudio Gobet rutscht für Andrey Simon in die Finanzkommission nach.

Auch das Präsidium des Generalrates Wünnewil-Flamatt wurde neu besetzt. Zur Präsidentin gewählt wurde Sonja Schneuwly (SP-Grüne). Ihr zur Seite steht Vize-Präsidentin Therese Lorch (die Mitte). 

Valtraloc, Kita und Sense-Aufweitung

Dann war es am Gemeinderat, einige wichtige Informationen weiterzuleiten. Stichwort Valtraloc. Das Projekt liegt aktuell beim Kanton auf. Die Rückmeldung zum 2,8 Millionen schweren Projekt soll frühestens Mitte Juni kommen, sagt Gemeinderat Erwin Grossrieder. 

Judith Fasel informierte den Generalrat über die Kita Flamatt. Die Kita soll neu in der Liegenschaft der Bernstrasse 37 unterkommen, während das ausserschulische Betreuungsangebot ASB im 3. Stock des Kindergartens einziehen soll. Die Erweiterung der Primarschule Flamatt gestaltet sich hingegen komplexer, als bisher erwartet. Im Herbst soll ein entsprechender Kreditantrag folgen. 

In Sachen Sense-Aufweitung wurde mit den Arbeiten im Au-Bereich begonnen, wie Gemeinderat Manuel Waeber mitteilte. Die Arbeiten im Bereich Oberflamatt sollen dann im September starten. 

Mehr Platz für die Feuerwehr

Und dann war da noch das neue Feuerwehrlokal, dass in Wünnewil gebaut werden soll. Vier Millionen kostet der Bau. Die Generalrätinnen und Generalräte waren sich aber unschlüssig, wer das Projekt nun finanzieren soll. Oberamtmann des Sensebezirks, Manfred Raemy, der auch eingeladen war, stellte klar, dass die Kosten dafür normalerweise von der Gemeinde getragen werden. Angst hatte der Rat aber dahingehend, dass das Gebäude vielleicht in einigen Jahren überflüssig werden könnte. Und was soll man dann damit? 

Martin Helfer von der kantonalen Gebäudeversicherung beschwichtigte. "Aufgrund des Standortes von Wünnewil-Flamatt und der von der KGV erstellten Risikoanalyse ist davon auszugehen, dass die Gemeinde immer ein wichtiger Standort bleiben wird." Viele Einwohnende und Firmenstandorte inklusive deren Mitarbeitende tragen zur Wichtigkeit einer Gemeinde als Feuerwehrstandort bei. Wünnewil-Flamatt dürfte also immer auf ein Feuerwehrlokal angewiesen bleiben. 

So weit, so gut. Nun fehlt nur noch das Budget für die Feuerwehr Sense. Aufgrund der Reorganisation Anfang Jahr befindet sich das Budget noch in Planung. Es liegt in den Händen des Kantons Freiburg. Am 24. Mai soll der Entscheid dazu fallen, was dem Mehrzweckverband Sense etwas mehr Luft verschaffen sollte. 

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RadioFr. - Andrea Schweizer
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