"FC BB" bespielt das Bad Bonn

In einem Projekt betreiben elf Personen aus verschiedenen Branchen im September das Kulturlokal in Düdingen und sind dort in Residenz.

Der "FC BB" ist bereit zum einmonatigen Einsatz im Bad Bonn. © zvg

Ein Monat, elf Leute aus den Bereichen Kunst, Kuration, Kulinarik, Film, Musik und Landwirtschaft und das Kulturlokal Bad Bonn: Während des ganzen Monats September werden diese elf Personen neue Arten des Zusammenlebens und der kreativen Kooperation ausprobieren. Ob Beiz, Programm, Putzen oder mit Gästen schwatzen, das Team wird vor allem an den Wochenenden den Ort bespielen. Die Idee entstand gemeinsam mit dem Kunstfestival Belluard Bollwerk International im Rahmen der Covid-Transformationsprojekte, die der Kanton unterstützt. Das Ziel: Kulturunternehmen müssen auf die veränderten Verhältnisse der Branche reagieren und neue Strategien finden, um sich anzupassen.

Was im September genau im Bad Bonn passiert, ist noch relativ offen, wie Programmator Daniel Fontana erklärt. "Die Idee ist, dass sich die Leute am 1. September treffen und die Ideen erst dort beginnen zu wirken.“ Die Ideen sollen also gemeinsam entstehen, basierend auf den Gedanken, die sich die elf Personen bezüglich möglicher Gäste oder Veranstaltungen bereits gemacht haben. Und sonst gibt es laut Fontana noch ein Hausreglement, das zu Beginn ausgeteilt wird. "Aber da versuchen wir, so wenig wie möglich einzuschränken."

Der FC BB: eine durchmischte Gruppe

Das Team wurde aus elf Personen unterschiedlicher Metiers und mit unterschiedlichen Fähigkeiten zusammengestellt. Dadurch soll eine Dynamik entstehen, wie sie sich auch sonst in Freundeskreisen über lange Zeit entwickelt. "Einer kocht etwas besser, die andere erzählt die besseren Witze oder Geschichten“, so Fontana. Das Team passe super zusammen, wie die bisherigen Treffen zeigten.

Und diese elf Leute leben auch den ganzen Monat September beim Bad Bonn, in elf temporären Zimmern im Hinterhof. Diese intensive Auseinandersetzung mit den Teammitgliedern und dem Ort ist wichtiger Bestandteil dieses Projekts. Laut Fontana gehe es darum, dort zu bleiben, den Ort auch auszuhalten - und so ein wenig zu vergessen, was man sonst vielleicht machen würde, beispielsweise im Berufsleben. "Was dort passiert, indem sie ihr sonstiges Tun etwas vergessen, das ist wohl auch für sie spannend“, so Fontana.

Vulkaneffekt für die teilnehmenden Kunstschaffenden

Der Freiburger Künstler Janosch Perler ist Mitglied dieses Elferteams. Für ihn verspricht gerade die Diversität im Team eine spannende Zusammenarbeit. "Es ist sicher cool, mit verschiedensten Leuten zusammenzuarbeiten, die nicht nur aus dem Kunst- oder Kultursektor stammen.“ Das nahe Zusammenleben ist für Sperler ein wichtiger Aspekt des Projekts: "Ich glaube, bei solchen künstlerischen Prozessen benötigt es eine sehr intensive Zeit, damit spannende Sachen überhaupt entstehen.“

Und gerade auch die zeitliche Begrenzung dürfte die Ideen des Teams antreiben, meint Musikerin und Performerin Rebecca Solari, die ebenfalls Teil des Teams ist. "Eine begrenzte Zeit mit einer Gruppe von Leuten, die motiviert und kreativ sind - das wirkt wie ein Vulkaneffekt.“ Und dieser Vulkanaffekt gefällt Solari.

Neue Räume und Zeiträume also für Austausch, Kreation und Inhalt während diesen vier Projektwochen. Elf Leute, ein Team, das das Bad Bonn in Düdingen im September etwas anders laufen lassen wird, als vielleicht gewohnt.

An folgenden drei Wochenenden sind öffentliche Veranstaltungen geplant: 9.–11., 16.–18. und 23.–25. September. Diese werden der Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, die Teilnehmenden des Residenzprojekts zu treffen und Einblick in ihre Arbeit zu bekommen. Das Programm wird im Laufe des Septembers angekündigt.

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